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Nachspiel in Stuttgart: DFB prüft Vorfälle um strittige Fanfahne im Bochumer Stadion

Bochum - Nach der kontroversen Fahnen-Affäre beim Spiel in Bochum steht dem VfB Stuttgart ein Nachspiel bevor, das nun der Deutsche Fußball-Bund (DFB) untersucht. "Niemand erscheint in einem guten Licht, wenn so etwas passiert. Weder wir noch die Gegenseite konnten die Situation positiv gestalten", erklärte Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß (41) enttäuscht über den Vorfall, der alle Beteiligten während der Pause auf die Geduldsprobe stellte. Beim Stand von 0:1 (0:0) richtete er seinen kritischen Blick auf das entstandene Durcheinander, das erst eine Stunde nach Anbruch der zweiten Halbzeit gelöst wurde. VfB-Anhänger hatten sich dagegen gesperrt, eine blockierende Zaunfahne abzunehmen, die im Notfall die Fluchtwege behinderte. Trotz der Bemühungen von Hoeneß und dem Einsatz der Spieler blieben die Fangruppierungen zunächst hartnäckig. Erst nach deutlicher Verspätung konnte das Spiel fortgesetzt werden, als man die Befestigungen der Fahne gelöst und damit die Fluchttore freigegeben hatte.

Wie der DFB auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur verkündete, wird der Vorfall in der kommenden Woche näher beleuchtet. Währenddessen sind die Schuldzuweisungen zwischen den Vereinen noch ungeklärt. Alexander Wehrle (48), Vorstand des VfB Stuttgart, weist jegliche Verantwortung des Clubs von sich und kritisiert die Bochumer Offiziellen. Vor Spielbeginn seien die Banner in Absprache mit dem Sicherheitsdienst befestigt und alles für in Ordnung befunden worden. Die Fans hätten zudem eine Lösung vorgeschlagen und angeboten, das Banner zu entfernen und das Stadion zu verlassen. Dieses Angebot sei jedoch abgelehnt worden, da sich später herausstellte, dass die Fluchttore trotz der Fahnen geöffnet werden konnten. Wehrle betont: "Die Diskussion sollte nicht davon geprägt sein, dass man den Ultras nachgibt – in diesem Fall lag das Problem eher bei der Ordnungsbehörde in Bochum."

War die Zaunfahne unrechtmäßig angebracht?

Der VfL Bochum argumentiert, die Zaunfahne sei unzulässig befestigt gewesen und habe erst während des Spiels Aufmerksamkeit erregt, nachdem ein darüber hängendes Protestbanner entfernt wurde. "Die Gästefans nutzten den Zeitpunkt der Lagebesprechung vor dem Anpfiff, um die Fahnen gegen die Regeln zu installieren und durch ein anderes Banner zu verdecken", teilt der VfL mit. Fabian Wohlgemuth (44), Sportdirektor des VfB, signalisiert die Notwendigkeit einer gründlichen Aufarbeitung des Geschehens, das auch nach Spielende für Gesprächsstoff sorgte. "Es ist essentiell, die Vorfälle gemeinsam mit den Fans und Veranstaltern zu analysieren", sagte er. Der VfB betont in einer Mitteilung, dass Verzögerungen vorrangig aufgrund von Kommunikationsproblemen und Fragen der Zuständigkeit entstanden seien, jedoch die Sicherheit immer gewährleistet gewesen sein müsse. Dies sei ihrer Ansicht nach der Fall gewesen und man werde den Vorfall intensiv mit den Bochumer Verantwortlichen besprechen. Der VfL Bochum sieht ebenfalls Klärungsbedarf und kündigt an, die Begebenheiten zum Anlass zu nehmen, um über zukünftige Maßnahmen zu beraten.