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Beklemmende Stimmung nach HSV-Schlappe: Wie massiv lastet der Druck auf FCM-Coach Titz?

Hamburg – Wäre dem FCM in dieser Woche in Kiel kein Sieg gelungen, könnte man ernsthaft anzweifeln, dass das Team überhaupt noch Siegeswillen besitzt. Die heutige Niederlage gegen den HSV verstärkt die bereits bedrohlichen Wolken über dem Krügel-Platz. Der Druck auf Coach Christian Titz (52) wächst kontinuierlich.

Dasselbe Lied immer wieder: Der FCM lieferte insgesamt keine schwache Auswärtsleistung gegen ein Hamburger Team, das seine Aufstiegspläne seit Jahren offen kommuniziert und zweifellos zu den stärksten der Liga zählt. Daher ist es keine Schande, im Volksparkstadion Punkte abzugeben, vor allem wenn die Performance stimmt.

Aber es darf nicht verschwiegen werden, dass Magdeburg dringend einen Sieg brauchte, um nicht in den Tabellenkeller zu rutschen. Genau da scheint die Mannschaft nach der Niederlage gegen die Rothosen nun gefangen zu sein. Der Abstiegs-Relegationsplatz ist plötzlich gefährlich nahe.

Nach dem Spiel war bei FCM-Spieler Baris Atik (28) die tiefe Enttäuschung deutlich zu spüren. Sein Kommentar: "Wir spielten einen kontrollierten Fußball in den ersten zehn Minuten, hatten Möglichkeiten und den Gegner dort, wo wir ihn haben wollten. Wir hatten definitiv die Chance, Tore zu schießen. Ich finde, wir haben kein schlechtes Spiel geliefert. Es ist traurig, dass wir mit leeren Händen nach Magdeburg zurückkehren."

Der 28-Jährige spricht wahre Worte, denn das Team hatte tatsächlich seine Chancen - und das nicht gerade wenige. Besonders erwähnt werden muss Luca Schuler (24), der zum Saisonstart noch als zuverlässiger Torschütze im Trikot der Blau-Weißen galt.

Luca Schuler: "Die zwei Chancen, die ich verwandeln muss, bleiben mir im Kopf"

Schuler war sich seiner Situation bewusst und gab nach dem Spiel klar zum Ausdruck, dass er einen Treffer in Hamburg hätte erzielen müssen.

"Die zwei Chancen, die ich verwandeln musste und bei denen ich praktisch allein vor dem gegnerischen Tor stand, bleiben mir im Kopf. Die müssen rein, es tut mir sehr leid für die Jungs, das nehme ich auf meine Kappe", äußerte sich der FCM-Stürmer enttäuscht über seine eigene Leistung.

Der Magdeburger Spieler betonte gleichzeitig, dass er und das Team im nächsten Ligaspiel gegen Rostock wieder ihr Bestes geben würden, um im Ostderby den Sieg zu holen. Offensichtlich war ihm nicht bewusst, wie kritisch sein Name später in der Pressekonferenz zur Diskussion stehen würde.

Auf die Frage nach Alternativen zu Schuler, zum Beispiel Ahmet Arslan (29), verteidigte Titz seinen Mittelstürmer energisch: "Luca ist ein Spieler, der mit seiner Kraft und Geschwindigkeit wirklich eine Qualität hat. Er kann Torchancen kreieren und zwei Gegenspieler binden. Selbst wenn es aktuell beim Abschluss etwas hakt, bringt er Elemente ein, die uns weiterbringen. Ich bin überzeugt, dass er sich wieder belohnen wird."

Trotzdem bleibt es spannend, ob Schuler auch gegen Rostock in der Startelf stehen wird. Der 24-Jährige konnte gestern Abend nicht in eigener Sache punkten, und eine weitere Niederlage im Heimspiel gegen Hansa könnten beim FCM endgültig den Tropfen zum Überlaufen bringen.