Nach 6:0-Sieg gegen Köln folgen zwei "vermeidbare" Niederlagen: RB Leipzig sieht sich selbst als "naiv"
Mainz - RB Leipzig zeigt momentan deutlich, wie man durch Unkonzentriertheit Saisonziele quasi wegwirft. Zuerst die enttäuschende Niederlage beim Pokalspiel gegen Wolfsburg (0:1), gefolgt von einem wichtigen Spiel im Meisterschaftskampf gegen den aktuell Letzten der Tabelle, 1. FSV Mainz 05, bei dem wichtige Punkte verloren gingen (0:2). Das Ganze trotz eines gelungenen Starts in die Woche mit einem 6:0-Sieg über den 1. FC Köln. Wie ist das möglich?
Wie RB-Trainer Marco Rose (47) nach dem Spiel analysierte: "Das sind Begegnungen, bei denen man im Nachhinein sagt, das war einfach vermeidbar. Die Bayern haben hier nicht viel anders oder besser gespielt, aber sie haben im entscheidenden Moment ein Tor erzielt. Diesen Vorwurf müssen wir uns selbst machen. Wir sind gerade in einer Phase, in der uns vorne die kreativen Ideen fehlen."
In Wolfsburg und auch in Mainz konnte sein Team einen enormen Ballbesitz verzeichnen und ließ hinten kaum Chancen zu. Am Ende aber nutzt das wenig, wenn vorne keine Tore fallen und man den Gegner durch leichtsinnige Fehlpässe zu Kontern einlädt.
Wie etwa Timo Werner (27), der in der 76. Minute den Ball verlor und somit am ersten Tor von Mainz beteiligt war.
Mittelfeldspieler Xaver Schlager äußerte sich enttäuscht am "Sky"-Mikro: "Wir könnten jetzt sagen, wir sind naiv, weil wir in Konter laufen. Ja, das könnte man sagen. Aber ich denke, wir geben trotzdem unser Bestes. Unser Problem ist, dass die Gegner gegen uns mit elf Mann verteidigen und mit Glück irgendwas gelingt."
Das ist eine Situation, von der sich die Sachsen erst mal erholen müssen, auch wenn es laut Schlager aktuell "sehr hart" ist.
RB Leipzig steht in der Champions League unter Druck
Um nicht auch noch das dritte Saisonziel, namentlich das Überwintern in der Champions League, zu gefährden, sollten die Leipziger am kommenden Dienstag bei Roter Stern Belgrad (21 Uhr/DAZN) eine klare Reaktion zeigen.
Mit einem Sieg würde der Bundesligist neun Punkte auf dem Konto haben - und damit wäre Platz zwei fast sicher.
Rose: "Ich sehe uns jetzt in der Pflicht, aber ich habe ein gutes Gefühl für Belgrad, denn die Einstellung stimmt."
Allerdings war die Einstellung auch nicht der Grund für die letzten zwei Niederlagen.
Vorteilhaft könnte allerdings sein, dass die Serben vermutlich deutlich offensiver agieren werden als Wolfsburg und Mainz.