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Martin Männel: Aue-Kapitän für das 500. Spiel - Ein stetiger Aufstieg trotz Hindernissen

Erzgebirge Aue - Martin Männel hilft seit über 15 Jahren als Torwart in Erzgebirge Aue aus. Er ist ein Vorzeigespieler für das lila-weiße Team. An diesem Sonntag spielt der Kapitän gegen SSV Ulm sein 500. Spiel (!) für seine Mannschaft. Bei der heutigen Geschwindigkeit im Fußball, ist diese Zahl keine Selbstverständlichkeit.

Männel, der seit 2008 aus Energie Cottbus spielt, sah anfänglich das Schacht als Sprungbrett zur 1. Bundesliga. Weil Männel, der 1,84 Meter misst, nicht der größte Keeper ist, hat er diese Chance verpasst, wie er kürzlich dem MDR Sachsenradio erklärte.

"Ich wurde immer beurteilt auf Grund meiner Körpergröße, obwohl ich das nicht ändern kann", gestand Männel dem Radiosender. obwohl er versuchte, diesen "Makel" durch Training und Leistung auszugleichen. "Ich akzeptiere die spezielle Diskussion in Deutschland über die Körpergröße der Torhüter."

Das es nicht an mangelndem Talent lag ist offensichtlich. Männel spielte in 30 Nachwuchs-Länderspielen für DFB. Bei der "U19" stand er als erste Wahl im Tor, vor Sven Ulreich und Ralf Fährmann.

Mit dem DFB-Team erreichte er 2007 das Halbfinale der Junioren-Europameisterschaft.

Matthias Sammer bezeichnet Männel als eine der vielversprechendsten Torwarte Deutschlands

"Nach einem Qualifikationsspiel in Irland, das wir mit weniger Spielern gewonnen haben, sagte mir Matthias Sammer, dass ich einer der größten Torhüter-Hoffnungen in Deutschland sei. Das gab mir Auftrieb", erzählt Männel.

"Ich habe immer alles gegeben." Er profitierte davon ebenso wie Aue. Er fand nicht nur sportlich, sondern auch privat sein Glück im Erzgebirge. "In Aue habe ich meine jetzige Ehefrau Doreen kennengelernt, zusammen haben wir zwei wunderbare Kinder"

Auch wenn er vor ein paar Jahren die Chance für die Bundesliga bekam, hat Männel die Nutzen-Risiko-Bewertung gemacht. "Es gab ein sehr konkretes Angebot, das mir eine gute Chance auf Spiele hätte geben können. Aber ich habe das nicht bereut, weil es wäre um die Nummer zwei oder drei gegangen.”

Männel will jede Woche spielen und seinem Team in den Ligaspielen helfen. "Das überwiegt für mich den finanziellen Aspekt", sagte Männel, der sich für einen dauerhaften Aufenthalt im Lößnitztal aussprach, ohne den er dieses denkwürdige Jubiläumsspiel nicht spielen würde.

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