Ist Dynamo-Trainer Anfang ein Freund von Statistiken? "Ich integriere sie gerne!"
Dresden - Statistiken sind ein beliebtes Spielzeug bei den Profis: Sie lesen sie gerne und teilen sie häufig – insbesondere, wenn sie positiv sind. Aber welche Bedeutung haben sie für den Trainer und wie interpretiert er sie? "Es gibt bestimmte Trends, die du erkennen kannst. Ich bemühe mich, sie gelegentlich zu berücksichtigen, vor allem, wenn mir etwas Besonderes auffällt", erklärt Markus Anfang (49). "Wiederkehrende Muster können Anlass sein, einen Blick in die Statistiken zu werfen. Bestätigen sie eine Beobachtung? Oder versucht man, tiefer zu analysieren, um Ursachen zu ergründen und möglicherweise Schlüsse zu ziehen. Ich stütze mich jedoch nicht ausschließlich auf Statistiken, das entspricht nicht meiner Philosophie", so der 49-Jährige. Zwölf Spiele in Führung gegangen und ebenso viele Siege errungen – das ist eine Statistik, die bei Dynamo Dresden gerne zur Storybildung genutzt wird und zeigt, dass ein frühes 1:0 konsequent in einen Dreier umgemünzt werden konnte. "Jedes Spiel startet bei 0:0, das ist auch eine Statistik. Oder man muss ein Tor mehr als der Gegner erzielen, um zu gewinnen, das zählt auch", scherzt Anfang. "Solche Zahlen zu betrachten, macht mir durchaus Spaß, manchmal sind sie mir jedoch auch zu akademisch."
Ein weiteres Zahlenwerk, das ihm ein Schmunzeln entlockt: Dynamo benötigt in den 18 Spielen nach Januar noch 31 Punkte für den Aufstieg. Denn bisher waren 74 Punkte stets ausreichend für den Sprung in die 2. Bundesliga, oft sogar weniger.
Bei Dynamo Dresden überzeugt man in dieser Saison auch gegen Abstiegskandidaten
"Nun, mit Kiel bin ich aufgestiegen und wir hatten 67 Punkte. Im vergangenen Jahr erzielten wir mit Dynamo 69 Punkte und wurden Sechster. Daraus eine Zahlenlogik abzuleiten, ist immer schwierig. Unser Ziel ist es, Woche für Woche das Beste zu erreichen", sagt der Coach. "Wir haben eine punktemäßig erfolgreiche Vorrunde gespielt und streben an, diese Leistung in der Rückrunde fortzusetzen. Wie viele Punkte es am Ende sein werden, muss sich zeigen. Ebenso interessant bleibt, wie viele für eine erfolgreiche Saison nötig sein werden." Bis diese Fragen beantwortet sind, werden viele weitere Statistiken hinzukommen oder neu verfasst werden. Beispielsweise zeigte Dynamo im Vorjahr Schwächen gegen Abstiegskandidaten und sicherte sich gegen Bayreuth und Meppen lediglich jeweils einen Punkt. Diese Saison? Gegen die aktuellen Schlusslichter – Freiburg II., Duisburg, Lübeck und Halle – holte man volle zwölf Punkte. Jetzt spricht die Statistik für Dresden.