Setzt Dynamo-Trainer Anfang erneut auf Raffinesse?
Dresden - Es zeichnete sich ab, dass sich Dynamo Dresden im Spiel gegen Lübeck in punkto Torerfolg und Strategie neu erfand. Trainer Markus Anfang (49) bewies taktische Finesse. Wird er gegen Erzgebirge Aue ähnlich vorgehen?
"Wir haben diesmal den Ansatz geändert im Vergleich zu den vorherigen Wochen. Zuerst setzten wir offensiv an, um dann bewusst den Gegner agieren zu lassen, mit dem Ziel, in schnelle Gegenangriffe zu schalten", erläutert Anfang.
Rund zehn Minuten dominierte der VfB das Geschehen, bevor Dresden durch gezielte Konter das erste Mal zuschlug.
"Das funktionierte überaus effektiv. Wir erzielten aus zahlreichen Umschaltaktionen heraus Chancen und letztlich Tore", zeigt sich der Trainer zufrieden.
Besonders der Treffer zum 3:0 durch Jakob Lemmer (23), vorbereitet von Niklas Hauptmann (27) nach einem Finten-Spielzug von Tom Zimmerschied (25), stach heraus. Auch das 6:2 resultierte aus einem schnellen Gegenzug.
Also warum nicht im prestigeträchtigen Derby gegen Aue auf die erfolgreiche Taktik setzen? Wird Anfang auch Pavel Dotchev (58) überlisten?
"Es ist stets eine Option, sich taktisch auf den Gegner einzustellen und darauf zu reagieren. Lübeck spielt gerne aktiv und kreiert Möglichkeiten, was in dieser Partie von Vorteil war. Inwiefern dies auf Aue anwendbar ist, wird Gegenstand unserer Überlegungen sein", erklärt Anfang.
Ein frühes Eigentor ebnete im Hinspiel Dynamo Dresdens Weg
Der Einsatz solch einer Strategie ist für Anfang nicht ausgeschlossen: "Manchmal ist es sinnvoll, gezielt defensiver zu agieren und den Gegner kommen zu lassen."
Das Gegnerteam muss jedoch mitspielen. Im Erzgebirgsstadion neigt das Team von Dotchev dazu, die Initiative zu ergreifen.
Doch auch Dotchev gilt als taktisch versiert und wird seine Mittel und Wege suchen, um Dynamo herauszufordern.
Ein frühes Tor könnte für Dynamo den Unterschied machen. "Immer wieder hat sich gezeigt, dass eine frühzeitige Führung den Gegner unter Druck setzt", erläutert Paul Will (24).
Der stellvertretende Kapitän betont die Bedeutung eines schnellen Tores: "Es bringt ungemein Vorteile. Der Gegner ist gezwungen, sein Spiel anzupassen, was uns Räume öffnet."
Gegen Lübeck traf Dynamo bereits in der 10. Minute, im Heimspiel gegen Aue sorgte ein Eigentor schon in der 8. Minute für die Führung - ins Netz befördert durch Niko Vukancic (21) auf Vorlage von Zimmerschied.
Ungünstig für Dynamo: Abwehrmann Vukancic fällt nach einer Schulter-OP aus.