Dynamo-Trainer nach Sachsen-Derby: "Aue zeigte brutale Effizienz"
In Aue demonstrierten FC Erzgebirge Aue Trainer Pavel Dotchev (58) und sein Pendant von Dynamo Dresden, Markus Anfang (49), vor und nach dem Spiel gegenüber eine bemerkenswerte Harmonie. Ihre gemeinsame Wertschätzung und das Verständnis füreinander wurde auch durch ihre Analyse des 2:1 im Sachsen-Derby sichtbar.
Das erklärte Dynamo-Coach Markus Anfang...
...zur Anfangsphase und zum ersten Gegentreffer: "Der Spielbeginn war für uns nicht optimal, es mangelte uns an Aggressivität und Zweikampfstärke. Dazu kam das erste Tor, welches diese Defizite perfekt illustrierte. Zwei Spieler von uns waren involviert, aber ohne wirkliche Zweikampfführung. Außerdem ist uns bewusst, dass Aue gerne in den Rückraum spielt. Wir hatten eine Überzahl im eigenen Strafraum und trotzdem gelang es uns nicht, den einzigen torgefährlichen Spieler zu decken. Das war symptomatisch für unsere Zweikampfführung."
...zur Reaktion seiner Mannschaft: "Erst nach diesem Rückstand haben wir mehr Mut entwickelt - unerklärlich, warum uns das nicht von Beginn an gelang. Dann haben wir auch nach vorn gespielt. Dennoch blieb das Problem, dass Stefan Kutschke und Paul Will ihre Kopfballchancen nicht nutzen konnten. Das waren die deutlichsten Möglichkeiten. Wenn man aus solchen Situationen kein Tor erzielt, wird es schwer."
...warum es schlussendlich nicht zum Punktgewinn reichte: "Im Gegenzug war Aue einfach brutal effektiv und nutzte jede sich bietende Gelegenheit. Sie kämpften um jeden Ball und brachten das Spiel mit Leidenschaft zu Ende. Ein Unentschieden hätte dem Spielverlauf entsprochen, aber wer vor dem Tor nicht effektiv ist, kann sich über die Niederlage nicht beschweren."
Das äußerte Aue-Coach Pavel Dotchev...
...zu seiner Strategie Dynamo unter Druck zu setzen: "Vor der Begegnung war ich gespannt, ob unser Plan funktionieren würde. Wir beabsichtigten, mit zwei Stürmern Druck auszuüben. Allerdings musste bei dieser Taktik ein Mittelfeldspieler vor der Abwehr zwei Gegner abdecken. Hier lag die Unsicherheit, ob wir das erfolgreich umsetzen können."
...wie sein Plan aufging: "Es hat sich ausgezahlt. Wir hatten durchweg Kontrolle und zeigten Aggressivität in den Zweikämpfen. Hätten wir den Zugriff verloren, wäre das von außen so aufgefasst worden, als würden wir die Initiative nicht ergreifen. Es gab ein Risiko, doch der Plan ging auf."
...wieso es zu einem Sieg gereicht hat: "Man muss gegen eine Spitzenmannschaft wie Dynamo natürlich immer mit Chancen des Gegners rechnen. Aber in diesem Spiel haben wir uns das Glück erarbeitet, spielten mit großer Leidenschaft und Emotion. Sowohl die Leistung als auch das Ergebnis stimmten."