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Pressesprecherin des Hansa FC muss Strafe zahlen wegen T-Shirt, das einen Reporter beleidigt hat

Rostock – Marit Scholz (44), die Pressesprecherin des Hansa FC, ist zu einer Geldstrafe von 5000 Euro verurteilt worden, nachdem sie einen Journalisten beleidigt haben soll. Die Auflage wurde von der Rostocker Staatsanwaltschaft erlassen und das Verfahren gleichzeitig eingestellt.

Nachdem das letzte Spiel der vergangenen Saison gegen Eintracht Braunschweig beendet war, ist die 44-jährige Mitarbeiterin des Zweitligisten mit einem kontroversen T-Shirt bei der nachfolgenden Pressekonferenz aufgetreten.

Auf dem schwarzen T-Shirt stand der Schriftzug „FCK SFR“ in weißen Buchstaben. Es wurde angenommen, dass "FCK" als Anspielung auf das englische Schimpfwort "Fuck" diente.

Allerdings war der zweite Teil des Schriftzuges weniger klar. Ein Journalist der Ostsee-Zeitung (OZ), Sönke Fröbe, fühlte sich jedoch offenbar beleidigt und zeigte Marit Scholz wegen Beleidigung an.

Marit Scholz teilte der Öffentlichkeit nach der Pressekonferenz mit, dass der Schriftzug auf ihrem T-Shirt "nicht als öffentliche Erklärung" gedacht war. Robert Marien (42), der Vorsitzende des FCH-Vorstandes, erklärte gegenüber den Norddeutschen Neuesten Nachrichten, dass "SFR" die Initialen von Freunden darstelle.

Nach einem Bericht des NDR, hat es jedoch im Vorfeld der Aktion bereits Differenzen zwischen der Pressesprecherin und Fröbe gegeben.

Pressekonferenz des Hansa Rostock mit Marit Scholz auf YouTube

Pressesprecherin des FCH, Marit Scholz, zahlt "Wiedergutmachungszahlung"

Vor etwa zwei Jahren hat der Verein dem Journalisten aufgrund seiner Berichterstattungsweise die Dauerkreditierung entzogen. Fröbe ist damals auch juristisch dagegen vorgegangen - und hatte Erfolg.

Und auch dieses Mal stand die Justiz auf seiner Seite. Wie der NDR unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtet, hat Scholz über ihren Anwalt erklären lassen, dass sie die Strafe akzeptieren werde.

Als "Wiedergutmachungszahlung" gehen 2500 Euro an Fröbe und die restliche Summe wird an eine gemeinnützige Organisation in Greifswald gespendet.

Die Entscheidung wird von Corinna Pfaff vom Deutschen Journalistenverband Mecklenburg-Vorpommern begrüßt: "Jeder Versuch, Journalistinnen und Journalisten einzuschüchtern oder unter Druck zu setzen, muss schon im Keim erstickt werden. Ich bin zufrieden, dass die Ermittlungsbehörden und Gerichte das auch so sehen", äußerte sie gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender.

Dabei bedeutet die Zahlungsauflage nicht unbedingt, dass sie verurteilt wurde.

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