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RB Leipzig in heller Aufregung: "Das gibt es nicht, das kann doch nicht wahr sein!"

Leipzig - "Enttäuschend, unverständlich, willkürlich": So empfand RB Leipzigs Coach Marco Rose (47) die Entscheidungen nach dem 0:0 im Heimspiel der Bundesliga gegen 1. FSV Mainz 05, die in Abstiegsgefahr schweben, und übte erneut Kritik am "unsinnigen" VAR. Der Fünftplatzierte beherrschte die Partie eindeutig, konnte aber gegen Mainz zum dritten Mal hintereinander kein Tor erzielen. Nachdem Dortmund an dem Abend mit einem 2:0-Sieg gegen FC Bayern triumphierte, liegt RB Leipzig - trotz besserer Tordifferenz - nun drei Punkte hinter dem BVB. Das Rennen um einen Platz in der Champions League bleibt eng. Was Rose jedoch mehr als das torlose Unentschieden störte, waren die Interventionen des Videoassistenten, die in drei Szenen zweifelhaft wirkten und seiner Meinung nach dreimal falsch oder unnötigerweise eingesetzt wurden. Eine Chronik des Versagens des VARs: 8. Minute: Eine Flanke von Lois Openda (24) trifft Andreas Hanche-Olsen (27) in der Strafraumzone an der Hüfte. Schiedsrichter Frank Willenborg (45) hatte eine schlechte Sicht und entschied zunächst auf einen Handelfmeter. Der Videoassistent griff ein, was durchaus gerechtfertigt war. Trotzdem wurde Willenborg vom "Kölner Keller" auch nach vielen Wiederholungen noch zum Bildschirm in der Red Bull Arena gebeten. Der Schiedsrichter benötigte dann auch zu lange, um den Elfmeter zurückzuziehen. Über drei Minuten zog sich die Situation hin. "Das haben wir nach circa 30 Sekunden bemerkt, der VAR benötigte gefühlt vier Minuten", beklagte sich Marco Rose. "Da rufe ich den Schiedsrichter nicht heraus. Ich sage: 'Der Ball traf die Hüfte, Fahrt fort' und unterbreche das Spiel nicht einmal." Auch Dominik Kaiser (35), jetzt Leiter des Career Centers des Nachwuchsbereichs bei Leipzig, war vor dem Mikro von Sky verwirrt. Die dreiminütige Überprüfung "versteht man einfach nicht - weder als Zuschauer noch als Spieler auf dem Feld." 61. Minute: Was Rose jedoch besonders erzürnte, war ein - aus seiner Sicht offensichtliches - Foul an Xavi Simons (20), den Sepp van den Berg (22) am Rande des Strafraums zu Fall brachte. Da diese Zone zum Sechzehner gehört, hätte es nach Meinung des Trainers einen Elfmeter geben müssen. Aber weder Willenborg noch der VAR griffen ein. "Ich betrete die Kabine, sehe die Szene und denke: 'Das darf doch nicht wahr sein. Wo befinden wir uns? Warum tun wir uns diesen Unsinn an?'" äußerte sich der Trainer völlig fassungslos. 90.+2 Minute: In der Nachspielzeit dann das dritte große Fragezeichen für Rose. Knapp innerhalb des Strafraums von Leipzig versuchten Xaver Schlager (26) und Jonathan Burkardt (23) den Ball zu erobern. Schlager berührte Burkardt am Fuß, der zu Boden ging. Diesmal wurde Willenborg, den Rose trotz allem als "sehr ordentlicher Spielleiter" bezeichnete, der "wenige Fehlentscheidungen" traf, zum Bildschirm gerufen. Der VAR meldete sich in dieser Situation, "ohne dass jemand versteht warum, da es klar kein Foul von Xaver war. Ich hätte es sogar umgekehrt gepfiffen, da der Mainz-Spieler kaum eine Chance hatte, an den Ball zu gelangen, nur seinen Fuß hinhielt, während Xaver versucht, den Ball zu spielen und ihn leicht berührte." Letztlich entschied der Schiedsrichter auf kein Elfmeter und beendete das Spiel mit einem 0:0. Damit erhärtete sich Roses Skepsis gegenüber der Nutzung des Videobeweises noch weiter, da er ohnehin nie ein großer Befürworter davon war.

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