Lothar Matthäus empfiehlt Uli Hoeneß Zurückhaltung gegenüber der Öffentlichkeit
Im Zuge der Meinungsverschiedenheiten zwischen Uli Hoeneß (72) und Thomas Tuchel (50), äußert Lothar Matthäus (63), der Ehrenpräsident des FC Bayern solle nicht jede Meinung öffentlich machen. "Jahrzehntelang hat Hoeneß alles für den Erfolg des FC Bayern getan. Nun wäre es förderlich, nicht auf jede öffentliche Bühne zu treten", verdeutlicht Matthäus im Gespräch mit "ran". Die interne Klärung solle Vorrang haben, anstatt "jede Gelegenheit vor der Kamera zu nutzen". Matthäus fügt hinzu: "Sollte Hoeneß jedoch seine Herangehensweise als richtig empfinden, steht er mit dieser Ansicht wohl weitgehend allein da."
Hoeneß hatte kürzlich kritisiert, Tuchel sei nicht darauf aus, junge Talente zu fördern, sondern favorisiere Neuzugänge. Tuchel wehrte sich gegen diese Vorwürfe, indem er seine "Trainer-Ehre" verteidigte. Matthäus ist verwundert über die Kritik von Hoeneß und äußert Unverständnis: "Die genaue Intention hinter seinen Worten bleibt mir schleierhaft. Die vorgebrachten Punkte kann ich nicht nachvollziehen."
Das Strukturproblem beim FC Bayern laut Lothar Matthäus
Dennoch hat Tuchel bewiesen, dass er in der Lage ist, mit Nachwuchstalenten erfolgreich zu arbeiten, betont Matthäus und findet Hoeneß' Aussagen überraschend: "Es ist schwer vorstellbar, dass Tuchel sich selbst so negativ darstellt, wie es Hoeneß behauptet." Matthäus spricht gegenüber dem SID von einem "Strukturproblem beim FC Bayern", bei dem nicht mehr Hoeneß, sondern Max Eberl die entscheidende Rolle zukommt. Eberl sollte unabhängige Entscheidungen fällen, "ohne sich nach den Wünschen aus Tegernsee zu richten."
Vor dem wichtigen Champions League-Halbfinale gegen Real Madrid, bei dem es um die letzte Titelchance der Saison geht, kommt der Disput zwischen Tuchel und Hoeneß für den FC Bayern ungelegen.