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Unsicherheit bei Lok Leipzig: Erneut kein Sieg - was nun?

Leipzig - Nach dem Spielende blieben Trainer und Team gefühlt endlos lange im Kreis zusammen. Der 1. FC Lokomotive Leipzig will Geschlossenheit demonstrieren. Gemeinsam feiert man Siege, gemeinsam übersteht man schwierige Zeiten. Doch wie lange kann diese Einheit aufrechterhalten werden, wenn der Erfolg ausbleibt?

Die Sorgen der Sachsen verschärften sich erneut am Freitagabend, als es wieder nicht gelang, gegen die zweite Mannschaft von Hertha BSC einen Sieg einzufahren. Seit Wochen gelingt es dem Team nicht, seine Leistung auf den Platz zu bringen. Der Trainer ist hierbei natürlich die erste Anlaufstelle für Kritik.

Beim Zwischenstand von 1:3 zur Halbzeit waren deutliche "Civa raus"-Rufe aus den Zuschauerreihen zu hören. Wäre das Ergebnis so geblieben, hätte der Verein möglicherweise die Konsequenz gezogen und Almedin Civa (51) entlassen.

Doch im zweiten Durchgang zeigten sich die Blau-Gelben erheblich kampfeslustig, glichen zum 3:3 aus und sicherten sich mit etwas Glück einen Punkt.

"Wir stehen hinter unserem Trainer und er hinter uns. Ich bin sicher, dass wir als Team für uns selbst und für den Trainer spielen und alles geben", sagte Torhüter Niclas Müller (21) nach dem Spiel dem "MDR". Die Kritik an Civa ist vernehmbar, lässt sich aber nicht ändern: "Es gibt immer einige Leute, die solche Rufe von sich geben."

Nach dem Schlusspfiff wollte Civa keine Aussagen zu seiner Zukunft treffen. Die Entscheidung liegt sowieso nicht in seiner Hand. Er hat aus dem Verein keine Hinweise erhalten, dass man ihn loswerden möchte.

Wohin führt der Weg, Lok Leipzig?

Letztendlich zählen doch immer die Fakten. Lok konnte in den letzten sechs Regionalliga-Spielen keinen Sieg erringen. Der erhoffte Aufstieg in die dritte Liga ist längst passé. Nach der Sachsenpokal-Pause folgt in zwei Wochen das schwere Auswärtsspiel bei Victoria Berlin. Wird Civa noch auf der Trainerbank sitzen?

Das kann zurzeit wohl niemand sagen. Es wird sicherlich Diskussionen in den nächsten Tagen geben. Einige Zuschauer sahen am Freitagabend Loks Ex-Trainer Wolfgang Wolf (66) neben Präsident Torsten Kracht (56) sitzen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der 66-Jährige noch einmal die Seitenlinie bei Lok Leipzig übernimmt, ist jedoch äußerst gering.

So bleiben weiter große Unklarheiten bei Lok Leipzig. Beruhigen wird sich die Lage wohl erst, wenn das Team endlich wieder Siege verbuchen kann.