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Openda, RB Leipzigs Spitzenstürmer: Der Asthmatiker mit Ausdauer

Schon von Kindheit an hat Lois Openda (23) mit hohem Druck zu kämpfen gehabt. Seine gesundheitlichen Probleme zeigten sich bereits kurz nach seiner Geburt, wenn Asthma seine Atmung bedrohlich beeinflusste. Jahrelange Krankenhausaufenthalte und eine Operation folgten, während Fachleute ihm rieten, eine sportliche Karriere zu vermeiden.

Zu ihrer Überraschung entpuppte er sich in der Fußballakademie von Standard Lüttich als der mit Abstand schnellste Spieler, trotz aller Umstände. Um seinen Traum weiter zu verfolgen und die Mitgliedsbeiträge abzudecken, bekam Openda Hilfe von einem Mitspieler.

Seine Karriere führte ihn schließlich nach Leipzig, wo der Druck nicht größer hätte sein können. Die sächsische Fußballmannschaft war noch nie dazu bereit, so viel Geld (bis zu 45 Millionen Euro) für einen neuen Spieler auszugeben.

Darüber hinaus musste er die erdrückenden Erwartungen erfüllen, die durch den Wechsel des ehemaligen Torschützenkönigs Christopher Nkunku (25) zu Chelsea entstanden sind. Die langwierigen Verhandlungen zwischen Lens und RB mit vielen abgelehnten Angeboten sorgten für eine lange Transferperiode.

Doch all dies lies Openda kalt und er wird als Leipzigs führender Torschütze in das entscheidende Spiel gegen Roter Stern Belgrad in der Champions League am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) auftreten. Sollte Leipzig siegen, könnten sie bereits zur Halbzeit der Gruppenphase die Planung für die nächste Runde beginnen und einen Vorsprung von fünf Punkten auf den dritten Platz haben.

Trotz all dem behält Openda seinen Ehrgeiz, insgesamt sieben Tore hat er erzielt und zwei Torvorlagen geleistet. Sein erster Bundesliga-Doppelpack führte am Sonntag zum Sieg gegen Darmstadt. Auch wenn er seine sechs Tore in der Liga feiert, ist er der Meinung, dass er noch nicht genug geschafft hat. "Sechs sind nicht genug", beteuert Openda.

Lois Openda: "Die Ärzte hatten ihre Zweifel - meine Mutter hingegen nicht"

Auch Leipzigs Trainer Marco Rose (47) stimmt zu: "Ich bin noch nicht ganz zufrieden mit ihm", sagt er. Obwohl er ihm eine gute Berufung und einen starken Einsatz attestiert, bemängelt er dennoch, dass Openda seine Spielweise noch verbessern könnte.

Diese kleinen Verbesserungen könnten den entscheidenden Unterschied auf höchstem Niveau ausmachen. Es sieht danach aus, als würde Opendas Zeit in Leipzig nur eine Durchgangsstation seiner Karriere sein.

"RB ist ein guter Verein für mich, um ein besserer Spieler zu werden", sagt der zwölfmalige Nationalspieler. Auch wenn die Verantwortlichen im kommenden Sommer wohl noch einen Wechsel verhindern können, könnten sie dies ab 2025, wenn Openda sein Niveau hält oder sogar weiter verbessert, möglicherweise nicht mehr tun. Es gibt bereits Gerüchte über eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag.

Angesichts von Opendas bisherigem Lebensweg wäre es nicht überraschend, wenn er es zu einem der Top europäischen Fußballvereine schaffen würde.

Trotz Asthma, das immer noch Teil seines Lebens ist, fühlt sich Openda fit und gesund. "Es beeinflusst weder meinen Körper noch meine Spielweise. Ich fühle mich sehr gut", sagt Openda und erinnert sich an seine Kindheit zurück: "Die Ärzte glaubten nicht an mich - im Gegensatz zu meiner Mutter. Sie gab die Hoffnung nicht auf und sagte mir immer, dass ich es schaffen würde."