König Emil verlässt den Thron: RB Leipzig und seine Anhänger zollen Tribut an Forsberg-Rekordhalter
Leipzig - Die Zeit einer Ikone neigt sich dem Ende zu. Obgleich das finale Match von RB Leipzig für Emil Forsberg erst am Dienstag stattfindet, verabschiedete sich der 32-jährige Schwede am Samstag emotional von den Fans des DFB-Pokalgewinners. Eine Abschiedsszene voller Rührung, doch geprägt von der ihm eigenen Bodenständigkeit. Am 6. Februar 2015 bestritt RB Leipzig mit Emil Forsberg sein erstes Spiel gegen Erzgebirge Aue. Trotz einer 0:2-Niederlage markierte dieses Datum seinen Einstand beim damaligen Zweitligisten. Fast neun Jahre später feierte Forsberg am 16. Dezember 2023 mit Tor und Vorlage beim 3:1 gegen TSG 1899 Hoffenheim einen triumphalen Abschluss als Match-Held. "Ein solches Szenario hätte ich mir nur erträumen können", reflektierte der Familienvater, der mit seiner Frau Shanga und seinen Töchtern Florence und Siena zum New York Red Bulls wechselt und somit weiterhin im Red-Bull-Universum bleibt, nach dem Spiel im Interview mit Sky. Sky-Experte Lothar Matthäus betonte, dass Forsberg diese unvergesslichen Momente redlich verdient habe. Ein historischer Moment war der 13. September 2017, als Forsberg das erste Champions-League-Tor für Leipzig schoss und ein 1:1 gegen AS Monaco sicherte. Mit den Sachsen holte er die DFB-Pokale 2022 und 2023 sowie den DFL-Supercup. Heute zählt er mit 324 Pflichtspielen zu den erfahrensten Spielern RB Leipzigs nach dessen Gründung im Jahr 2009. Nur Yussuf Poulsen, seit 2013 im Verein, weist mehr Einsätze auf (380).
Yussuf Poulsen über Weggefährten Emil Forsberg: "Er überlegte, zurück nach Schweden zu gehen"
"Ralf Rangnick glaubte einst an mich, dafür bin ich ihm unendlich dankbar. Ebenso dankbar bin ich Oliver Mintzlaff und all den Trainern, die mir immer den Rücken stärkten", zeigte sich der 86-fache schwedische Nationalspieler erkenntlich gegenüber seinen Förderern. "Es war eine Ehre, so lange für die Roten Bullen aufzulaufen, und das werde ich nun mit meinem Team und den Fans auskosten." Unter den "Jungs" befindet sich auch Yussuf Poulsen, der, obwohl er als Rekordspieler nicht eingeholt wurde, ein enger Vertrauter Forsbergs ist. "Wenn man neun Jahre miteinander spielt und beinahe täglich Zeit verbringt, entsteht eine tiefe Freundschaft", so Poulsen über seine gemeinsame Zeit mit dem "Super-Typen". Niemand im Team, unter den Verantwortlichen oder im Verein hat jemals ein schlechtes Wort über ihn verloren. Poulsen teilt eine humorvolle Anekdote: Gleich nach der Unterzeichnung bei RB fuhr das Team ins Trainingslager nach Katar. "Da kam Emil an seine Grenzen und überlegte sogar, nach Schweden zurückzukehren", erinnert sich Poulsen schmunzelnd. Dieser Zweifel währte aber nicht lang, denn schnell wurde klar, dass der Wechsel eine weise Entscheidung war – möglicherweise die beste seiner Karriere.