Pfiffe nach enttäuschendem Köln-Spiel gegen Mainz: Baumgart und Spieler kritisieren eigene Anhänger
In Köln sorgte das erste Pfeifkonzert der Saison nach dem torlosen Remis des 1. FC Köln gegen das Tabellenschlusslicht FSV Mainz 05 für rege Diskussionen. Während Stadionsprecher Michael Trippel (59) mit lobenden Worten gegensteuerte, ließ Trainer Steffen Baumgart (51) Kritik an sich abprallen und die Spieler zeigten sich verärgert über die Reaktionen der Fans. Die mangelnde Durchschlagskraft der Kölner im bedeutungsarmen Spiel um den Klassenerhalt war nicht zu übersehen. Dennoch betonten die Verantwortlichen, dass sie sich in einer herausfordernden Lage befinden und alles gegeben haben, um gegen einen direkten Wettbewerber nicht zu verlieren. "Ich verstehe die Unzufriedenheit, die ist bei uns ebenfalls vorhanden", erklärte Timo Hübers (27). "Allerdings kann ich den Ausdruck dieses Unmuts durch Pfiffe nicht ganz nachvollziehen."
Stadionsprecher Trippel versuchte die Fans nach dem Spiel mit versöhnlichen Aussagen zu beruhigen und dankte ihnen für ihre Geduld und Unterstützung im Jahr 2023. Dabei kam der Hinweis, dass wahre Fans sich nicht durch Pfiffe äußern würden. "Ich habe die Südkurve während der gesamten 90 Minuten gehört. Sie hat das Team unterstützt", kommentierte Baumgart auf Nachfrage zu den Missfallensbekundungen.
Steffen Baumgart nach ernüchterndem Spiel frustriert: "Heute hat mir wenig zugesagt!"
Torwart und interimistischer Kapitän Marvin Schwäbe (28) zeigte zwar ein gewisses Verständnis für die Unmutsbekundungen, würde sich allerdings selbst nicht so ausdrücken. Vielmehr betonte er die Wichtigkeit des Zusammenhalts von Mannschaft, Klub und Stadt. Die Unterstützung der Südkurve gab dem Team Mut und Kraft, und Hübers unterstrich, dass die Südkurve die Einsatzbereitschaft der Mannschaft schätzt und würdigt. Dennoch ist unverkennbar, dass der 1. FC Köln den Fans momentan wenig attraktiven Fußball bietet. Golfbälle größer als ein freich ja." Baumgart räumt ein, dass das Spiel sehr schwer verdaulich war und gesteht: "Heute hat mir nicht viel gefallen, bis auf die Kampfkraft und die Gegenwehr der Jungs. Alles andere war nicht nach meinem Geschmack."
Obwohl Baumgart seine Mannschaft einst für energiegeladenen Fußball bekannt machte, fehlt es aktuell an dieser Spielweise. "Es klingt vielleicht merkwürdig, aber wir müssen den Punktgewinn als Teilerfolg sehen. Wir haben erneut kein Gegentor kassiert. Das nehmen wir mit, auch wenn wir selbstverständlich mehr erreichen wollten. Das wollten auch die Zuschauer", gibt der Trainer zu.