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Kempf erhält Rot, Eigentor und gehaltener Strafstoß: Hertha unterliegt in verrücktem Spiel gegen Nürnberg

Berlin - Für Hertha BSC war es ein verfahrener Nachmittag! Trotz Pausenführung und eines abgewehrten Elfmeters musste sich die alte Dame dem 1. FC Nürnberg mit 3:1 (0:1) geschlagen geben. Im zweiten Durchgang brach das Team aus Berlin völlig und unerklärlich zusammen.

Unter den Augen von Präsident Kay Bernstein (43), der das Krankenhaus nach der Genesung aus seinem Sturz wieder verlassen konnte, zeigte die Alte Dame anfangs eine disziplinierte Spielweise. Trotz der Dominanz der Gastgeber, gelang es Hertha das erste Tor zu erzielen. Mit der ersten Chance schossen die Berliner in Führung - geschuldet einer Doppelmacke. Haris Tabakovic lenkte per Hacken zu Andreas Bouchalakis weiter, der Berner legte dann Deyovaisio Zeefuik auf. Der Holländer zündete den Boostmodus, schlug nach innen und traf Smail Prevljak. Der Bosnier blieb ruhig, sicherte den Ball und schoss ihn per Hacke über die Linie - 1:0 (15.)

Die Hälfte des Tores ging an den Assistenten Zeefuik, der den Ball fast zu weit nach vorne gespielt hatte, aber noch genügend Meter zurücklegen konnte.

Kempf wird nach Video-Überprüfung rote Karte gezeigt

Trotz der massiven Grippeepidemie (12 Erkrankungen) während der internationalen Pause konnten die Nürnberger weiterhin die Offensive beibehalten. Hertha konnte sich stattdessen auf Tjark Ernst verlassen. Toni Leistner hatte Castrop hart getackelt. Schiedsrichter Florian Exner wies sofort auf den Punkt. Eine heikle Entscheidung, da Leistner sowohl Ball als auch Gegner traf. Der Strafstoßpfiff hielt auch der VAR-Überprüfung stand.

Can Uzun, Nürnbergs bestes Talent, war für den Strafstoß verantwortlich und scheiterte an Ernst (39.)! Dank der Torwartleistung von Hertha, der bereits in Schalke mehrere beeindruckende Paraden zeigte, konnte die Führung in die Pause gerettet werden. Nach dem Seitenwechsel startete der Club voller Elan, was zu mehreren Ecken führte. In dieser Phase fehlte es Hertha an der Kontrolle, was zu dem verdienten Ausgleich von Castrop führte (57.).

Weniger als zehn Minuten nach dem Ausgleich wurde Hertha mit einer erneuten Herausforderung konfrontiert. Eine Katastrophen-Spielweise von Marc Oliver Kempf brachte ihn in Schwierigkeiten. Der Schiedsrichter ließ nach einem harten Zweikampf mit Goller zunächst weiterlaufen, entschied jedoch nach der Überprüfung der Bilder auf eine rote Karte - Notbremse!

Das Spiel nahm eine völlig verrückte Wende. Zuerst fand Leistners Rettungsversuch den eigenen Torwart, dann war es auf dem Feld wieder ausgeglichen. Marquez von Nürnberg erhielt dieses Mal die rote Karte, ebenfalls für eine Notbremse. Bei einem Spielstand von zehn gegen zehn bemühte sich Hertha wenigstens einen Punkt zu retten, musste aber eine weitere Enttäuschung hinnehmen.

Der chaotische Nachmittag erreichte seinen Höhepunkt. Nachdem der Schuss von Browns nur gegen den Pfosten geprallt war, stand Daichi Hayashi im richtigen Moment am richtigen Ort. Ein Glückstor sicherte den Sieg - 3:1 (84.). Auf der Gegenseite fehlte Fortuna. Der eingewechselte Derry Scherhant scheiterte an Mathenia und später am Querbalken.