Banner, Kerzen, Botschaft: Jahn Regensburg ehrt Agyemang Diawusie im ersten Spiel nach seinem Ableben
Regensburg erlebt mit tiefer Trauer das erste Match nach dem unerwarteten Herztod ihres Spielers Agyemang Diawusie, der im Alter von 25 Jahren verstarb. Wie meistert die Mannschaft von Jahn Regensburg, betreut von Joe Enochs (52), den Einsatz nach dem schockierenden Ereignis vom Dienstag? "Die Herausforderung, uns auf das Spiel zu konzentrieren, ist enorm. Dennoch ist dies unsere Verantwortung", erklärte Trainer Enochs während der Pressekonferenz vor der Heimpartie gegen die U23 von SC Freiburg am Sonntag um 16:30 Uhr. Bereits am Dienstag, dem Tag, an dem die Nachricht eintraf, entschieden Spieler und Trainer entschlossen, das Spiel stattfinden zu lassen, um Agyemang Diawusie eine besondere Ehre zu erweisen, so Enochs. "Alle Spieler haben bekundet, bei dieser Begegnung dabei sein zu wollen." Abgesehen von Rasim Bulic, der gelbgesperrt fehlt, sind alle Spieler der siegreichen Partie gegen Dynamo Dresden (1:0) wieder im Aufgebot. Trotzdem vornahm Enochs vier Wechsel. "Ob das die richtige Entscheidung ist, wissen wir nicht", gab Enochs zu, angesichts der außergewöhnlichen Umstände vor Spielbeginn bei MagentaSport. Die tiefgehende Betroffenheit war unverkennbar. Im Fanblock von Jahn Regensburg zeigten sich schon lange vor Spielbeginn ein Banner mit der Aufschrift "Ruhe in Frieden, Agy", sowie zahlreiche von Fans aufgestellte Kerzen und Trikots im Trauerflor außerhalb des Stadions.
Jahn Regensburgs Team trägt Trauerflor in Gedenken an Agyemang Diawusie
Jahns Sport-Geschäftsführer Achim Beierlorzer (56) betonte, noch immer fassungslos zu sein und sprach von einer Mischung aus "Freiraum und Routine" im Umgang mit der Geschehnis. "Es herrscht eine seltsam gedämpfte Stimmung", kommentierte MagentaSport-Moderator Alexander Küpper. Ziel sei es, für 'Agy' heute drei Punkte zu erringen, so Beierlorzer. Eine emotionale Gedenkrede vor dem Spielstart sorgte für eine ergreifende Ruhe im Stadion, während sich das gesamte Regensburger Team samt Trainer- und Betreuerstab zu einem Kreis formierte, Arm in Arm, mit Trauerflor. Das erste Spiel ohne Agyemang Diawusie startete, wobei das zurückhaltendere und behutsamere Agieren einiger Spieler auffiel. Die Fans von Jahn Regensburg hingegen boten lautstarken Support und überbrückten so die gespenstische Stille vor dem Anpfiff.
3. Liga: Jahn Regensburg und SC Freiburg liefern sich spannende Anfangsphase
Das erste große Highlight des Spiels ereignete sich in der 33. Minute: Ein von Schiedsrichter Marc Philip Eckermann verhängter Elfmeter zugunsten der Heimelf ging einher mit einem Sturz von Konrad Faber, ohne klar erkennbares Foulspiel. Elias Huth nutzte den Strafstoß und zelebrierte das 1:0 mit einer Hommage an seinen verstorbenen Mitspieler vor der Kamera. Der Torjubel im Stadion gestaltete sich eher verhalten. Freiburg, sichtlich irritiert von der kuriosen Elfmeternentscheidung, musste wenig später das 0:2 hinnehmen – eine Freistoßvariante von Tobias Eisenhuth fand in der 36. Minute ihr Ziel, offenbar am Vormittag einstudiert. Berkay Yilmaz vom SC nahm sich unmittelbar darauf ein Herz und erzielte den Anschlusstreffer zum 1:2 in der 40. Minute. Das Spiel gewann an Intensität, die Zweikämpfe wurden härter. Zur Halbzeit führt Jahn Regensburg mit 2:1.
Erstmeldung: 16.51 Uhr, letzte Aktualisierung: 17.38 Uhr.