Dynamo zu zahm für die dritte Liga? Ein Blick auf die Statistiken der Saison!
Dresden - Die Suche nach den Gründen für eine enttäuschende Rückrunde beschäftigt nicht nur die Verantwortlichen von Dynamo, sondern auch zahlreiche Fans. Diese Diskussion gewann an Fahrt, speziell nach dem Aufstieg von Jahn Regensburg, einem Team, das sicherlich nicht als unschlagbar galt. Ein Aspekt, der dabei zur Sprache kommt, ist die Fairness: Dresden erhielt in der gesamten Saison, nur übertroffen von Essen, die wenigsten Gelben Karten und landete somit auf dem dritten Platz der Fairnesstabelle. Nicht dass jemand eine rücksichtslose Spielweise fordert, aber eine Grundaggressivität, wie sie im Pokalspiel gegen Aue zu spüren war, fehlte zuweilen in der Mannschaft. Diese war nicht konstant sichtbar.
Dresden sah 73 mal Gelb, was durchschnittlich 1,9 Karten pro Spiel bedeutet. Zum Vergleich: Regensburg kassierte 24 Karten mehr. Dies verdeutlicht bereits viel. Obwohl Regensburg in beiden Spielen fußballerisch unterlegen war, sicherten Disziplin, Härte und Kampfgeist dem Team am Ende vier wichtige Punkte und zeigten, dass Dresden vielleicht einfach zu brav war.
Ein weiteres Detail, das im späten Remis gegen Regensburg ins Gewicht fiel, ist die mangelnde Durchsetzungskraft von Dynamo in den Schlussminuten der Spiele. Während Jahn Regensburg und die SGD zusammen zwölf Tore in der Zeitspanne zwischen der 76. und der 90. Minute erzielten, schaffte Regensburg zudem fünf Treffer in der Nachspielzeit - darunter beim 1:0-Sieg in Dresden. Im Gegensatz dazu gelang Dynamo in 38 Spielen nur zweimal ein spätes Tor, einschließlich nur eines einzigen Mal während der Rückrunde im Spiel gegen Lübeck (90.+2, Jakob Lemmer).
Claudio Kammerknecht und Lars Bünning im Fokus der Kartenstatistik
Nur zwei der fünf späten Tore im Verlauf der Rückrunde waren spielentscheidend: Niklas Hauptmanns Treffer (78.) zum 1:0 gegen Arminia Bielefeld im Jahr 2023 und Lucas Cuetos Tor (76.) zum 2:1 gegen 1860 München brachten Dynamo wichtige Siege. Die SGD kassierte sechs ihrer zehn Gegentore nach der 75. Minute während der Rückrunde, was zu einem Verlust von insgesamt vier Punkten führte, unter anderem gegen Dortmund, Halle und Regensburg.
Die meisten Gelben Karten sammelte Lars Bünning mit neun Verwarnungen. Insgesamt erhielt Dynamo 73 Gelbe Karten sowie jeweils zwei Gelb-Rote und Rote Karten. Eine der denkwürdigsten Aktionen der Saison zeigte Claudio Kammerknecht im Spiel gegen Unterhaching, als er einen Schuss handballtorwartähnlich über die Latte lenkte. Kevin Ehlers bekam seine Rote Karte für ein Foulspiel gegen Ulm. Die Gelb-Roten Karten gingen an Tom Berger und Jakob Lemmer in den Spielen gegen Aue bzw. Halle.
In Bezug auf Elfmeter liegt Dynamo auf dem neunten Platz. Während Ulm, der Spitzenreiter, neun Strafstöße zugesprochen bekam, erhielt Dresden fünf, von denen alle verwandelt wurden - vier durch Stefan Kutschke und einer durch Dennis Borkowski. Auf der Gegenseite kassierte Dynamo ebenfalls fünf Strafstöße, von denen drei im Tor endeten.