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Metcalfe, der Stellvertreter von Irvine, führt FC St. Pauli mit Traumtor zum Sieg: "Das großartigste Tor meiner Karriere"

Hamburg - Ein Ereignis, das ihm lange in Erinnerung bleiben wird! Connor Metcalfe (24) hatte am Sonntag bei FC St. Pauli die Verantwortung übernommen, an Stelle seines verletzten Landsmannes und Kapitäns Jackson Irvine (30) im Mittelfeld zu spielen - und er hat dies mit beeindruckender Leistung geschafft.

Metcalfe, der bisher meist auf den Außenbahnen für die Kiezkicker spielte, befand sich beim 5:1-Heimspiel gegen Holstein Kiel plötzlich in zentraler Position. Trainer Fabian Hürzeler (30) vertraute ihm die Rolle als Irvine-Stellvertreter an und musste so kaum Änderungen in seinem Spielsystem vornehmen.

"Seine Stärken sind uns bewusst und wir wissen, dass er sich auf dieser Position wohlfühlt", erklärte der 30-jährige Trainer seine Entscheidung, die auch durch die gute Leistung im Länderspiel der Australier gegen Mexiko (2:2) bestätigt wurde.

Zum Glück kehrte Metcalfe zum einen gesund nach Hamburg zurück und zum anderen war er dieses Mal nicht so von Jetlag beeinträchtigt, wie es schon einmal in der Vergangenheit der Fall war, so Hürzeler.

Auf dem Spielfeld war der 24-Jährige von Anfang an voll konzentriert. In der vierten Minute brachte er sein Team mit einem Traumtor aus 25 Metern in Führung. "Definitiv das beste Tor, das ich jemals in meinem Leben erzielt habe", äußerte sich ein überglücklicher Metcalfe nach dem Spiel. "Das war geradezu unglaublich. Ich denke, das konnte man auch an meiner Reaktion sehen."

Er hätte sogar schon nach etwa 40 Sekunden ein Tor erzielen können. "Das hätte einfacher sein sollen", gab sein Trainer mit einem Lächeln im Gesicht zu. "Aber wir sind uns bewusst, dass Connor einen starken Schuss hat."

FC St. Pauli: Das ist der Grund, warum Connor Metcalfe sein Pflaster so schnell entfernte

Mit seinem ersten Saisontor erzielte der Australier auch das erste Heimtor der Kiezkicker der Saison, und erlebte damit ein Schlüsselmoment.

"Die erleichterten Gesichter meiner Teamkollegen nach bisher drei torlosen Spielen zu sehen, war umso schöner", gestand er. "Dass wir so früh treffen und dann auch gleich drei Tore in der ersten Halbzeit erzielen, fühlte sich an, als wären wir endlich wieder im Spiel."

Am Ende stand trotz einiger Ausfälle - neben Irvine fehlten auch kurzfristig Manolis Saliakas (27) und David Nemeth (22) krankheitsbedingt - ein deutlicher 5:1-Sieg gegen Kiel. "Das Spiel hat unter Beweis gestellt, wie wichtig jeder einzelne Spieler für unser Team ist", betonte Metcalfe, der ohne den Ausfall von Irvine wahrscheinlich auf der Bank gesessen hätte.

Zusätzlich zu seinem Tor nahm der 24-Jährige eine weitere Erinnerung vom Spiel mit nach Hause. "Bei einer Begegnung mit Lewis Holtby hat er mich mit dem Ellbogen am Kinn erwischt, aber es geht mir gut", versicherte er. "Das hat natürlich erstmal wehgetan und hat auch kurz geblutet."

Von dem Pflaster hat er sich allerdings schnell verabschiedet. "Ich fand, dass es ziemlich uncool aussah", gab er zu und musste lachen. Denn zu lachen hatte er an diesem Sonntag definitiv genug Grund.