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Skandal im DFB-Pokal: Lok Leipzig gegen Eintracht Frankfurt - Fan erleidet durch Böllerexplosion Verlust eines Fingers

Leipzig - Die Nachwehen des umstrittenen Spiels zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und Eintracht Frankfurt (0:7), in dem Fans der Leipziger eigene Unterstützer mit Pyrotechnik beschossen, nehmen stetig an Dramatik zu.

Zu den Gäste-Fans zählten auch Opfer. Wie die Polizei auf TAG24-Anfrage am Montag bestätigen konnte, verlor ein Anhänger der SGE einen Teil seines Fingers durch die Explosion eines Böllers, den er aufgehoben hatte.

Trotz sofortiger medizinischer Hilfe konnte der Finger nicht vollständig gerettet werden.

Das Gleiche hätte auch den Fans des Viertligisten passieren können. "Nach Pyrotechnikwurf aus einem Heimblock in Richtung vorne sitzender Rollstuhlfahrer ermittelt die Polizei wegen vorsätzlicher Herbeiführung einer Explosion", teilt die Leipziger Polizei mit.

Lok-Präsident Torsten Kracht ist entsetzt über die Vorkommnisse.

"Wer kommt auf die Idee, Böller auf unsere eigenen Fans im Rollstuhl und Balljungen unserer U17 zu werfen? Tut mir leid, aber ich erwarte von den umstehenden Fans eine angemessene Reaktion, die sicherstellt, dass die Täter zur Verantwortung gezogen werden", äußerte Kracht gegenüber der LVZ.

"Täter mehrheitlich aus der Fanbase des 1. FC Lokomotive Leipzig"

Im Laufe des Einsatzes, insbesondere nach Spielende am Sonntagabend, wurden über zwanzig Straftaten, darunter zahlreiche Fälle von schwerer Körperverletzung, Sachbeschädigung, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, das Zeigen verfassungsfeindlicher Symbole und tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte gemeldet.

In der Straße des 18. Oktober wurden zwei Eintracht-Fans von zwei mutmaßlichen Lok-Anhängern angegriffen. Beide wurden verletzt, einer davon so stark, dass er stationär in einem Krankenhaus behandelt werden musste.

Insgesamt scheinen die Straftaten laut Polizei überwiegend von Personen "aus der Fanbase des 1. FC Lokomotive Leipzig" begangen worden zu sein.

Trainer Almedin Civa (51) hatte die wenigen Fans, die zu diesen Gewalttaten bereit waren, unmittelbar nach dem Schlusspfiff heftig kritisiert: Civa: "Jeder ist für sein eigenes Handeln verantwortlich. Und das betrifft nicht nur den Fußball, sondern die ganze Gesellschaft, und es ist immer 'Hass, Hass, Hass'! Kein Respekt, keine Fairness!"

In einem Statement am Montag legte der Verein selbst nach und schrieb unter anderem: "Ihr seid keine Fans! Niemand will eure lächerliche Ego-Show sehen und am Ende verletzt ihr noch absichtlich Fans im Rollstuhl und nehmt zudem noch Verletzungen unserer Nachwuchsspieler in Kauf. Verschwindet! In einer anderen Sprache werdet ihr es sowieso nicht verstehen."