Bundesliga-Votum über Investor-Zugang: Unions Entscheidungsprozess
Union Berlin und dessen Präsident Dirk Zingler, 59 Jahre alt, fordern eine Verlegung der Abstimmung über den Einstieg von Investoren in die Bundesliga, wie der "Kicker" berichtet. In einem Schreiben an die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und die übrigen 35 Profi-Clubs benennt Zingler Gründe für eine Verschiebung. Es wird kritisiert, dass die für Montag anberaumte Abstimmung "zu einem ungünstigen Zeitpunkt" stattfinden soll. Früher war Union Berlin als Unterstützer von Investorenmodellen im Profifußball bekannt, trotz der Gegenstimmen aus der eigenen Anhängerschaft. Aktuell scheint der Verein jedoch unerwartet eine ablehnende Haltung einzunehmen. Sorgen um eine geringere Einnahmenteilung, im Vergleich zu einem bereits im Mai abgelehnten Vorschlag, wurden ebenfalls von Union Berlin als kritischer Punkt vorgebracht. Nach ihrem 3:1 Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach am Samstagabend, wollte der Verein keine Stellung zu dem Bericht nehmen, jedoch wird eine solche noch im Verlaufe des Wochenendes erwartet.
Über eine strategische Partnerschaft zur Vermarktung soll bei der DFL-Mitgliederversammlung am Montag diskutiert werden. Fans in zahlreichen Bundesliga- und Zweitliga-Stadien haben sich bereits in letzter Zeit dagegen ausgesprochen. Ein ähnlicher Antrag ist bereits am 24. Mai gescheitert, da er nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten konnte. Das Schreiben, welches die aktuelle Haltung von Union Berlin deutlich macht, wurde erst kürzlich am Samstag an die Klubs und DFL gesendet und ist daraufhin rasch durch Medienberichte an die Öffentlichkeit gelangt.
Investoren-Deal könnte eine Milliarde Euro generieren
Für einen Anteil an den Fernseheinnahmen ist von dem neuen Partner die Zahlung von einer Milliarde Euro vorgesehen. Der angestrebte Vertrag würde eine Laufzeit von maximal 20 Jahren haben und wäre idealerweise vor Beginn der Spielzeit 2024/25 zu unterzeichnen. Vorgesehen ist, dass der Großteil des Kapitals in die Entwicklung des Geschäftsmodells der DFL investiert und insbesondere die internationale Vermarktung verstärkt wird. Die Gefahren von Multi-Club-Eigentümerschaft und rein profitorientierten Investor-Modellen werden von Union Berlin insbesondere hervorgehoben.