zurück

Hoeneß: Der Kurs des FC Bayern war "verfehlt"

München - Uli Hoeneß (71) strebt an, die Verantwortlichkeiten beim FC Bayern München erneut umzuorganisieren.

"Unsere primäre Herausforderung in den nächsten zwei bis drei Jahren wird es sein, gemeinsam mit dem Aufsichtsrat erneut Bestrebungen zu starten, um den FC Bayern zukunftsorientiert zu lenken", äußerte der Ehrenvorsitzende des deutschen Fußball-Seriensiegers in einem Gespräch mit der "Welt am Sonntag".

"Die Strukturen des Vereins sind zuletzt etwas in den Hintergrund geraten. Es gab zu viele externe Berater - das gilt es wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Der FC Bayern muss wieder Menschen in seinen eigenen Reihen haben, die die Identität des FC Bayern selbst gestalten", betonte Hoeneß.

"Der FC Bayern schien über eine gewisse Zeit hinweg einen fehlgeleiteten Kurs eingeschlagen zu haben, viele Orientierungspunkte innerhalb des Vereins haben sich verschoben."

Hoeneß und sein jahrelanger Weggefährte Karl-Heinz Rummenigge (67) hatten sich für Oliver Kahn (54) und Hasan Salihamidzic (46) als Nachfolger für die bedeutendsten Positionen des Vereins entschieden. Beide ehemaligen Profis mussten im Sommer ihre Posten räumen.

Derzeit agiert der frühere Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen (55) als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, Rummenigge und Hoeneß sind als Mitglieder des Sportausschusses erneut in die Transfers involviert.

Ist Hoeneß nicht in der Lage loszulassen? "Das ist absurd"

"Wir sind uns erneut viel näher gekommen und haben ein so gutes Verhältnis wie nie zuvor", erzählte Hoeneß, der in den vergangenen Jahrzehnten mit Rummenigge einige Meinungsverschiedenheiten durchlebt hat.

"Wir ziehen gemeinsam am gleichen Strang. Das gilt für alle von uns, die Entscheidungen treffen, und das trägt zum allgemeinen Wohlbefinden des ganzen Vereins bei."

Auf die These, er könne nicht loslassen, reagierte Hoeneß ablehnend. "Das ist absurd", sagte er. "Viele mittelständische Firmen scheitern, weil die Nachfolgeregelung nicht klar definiert ist. Mein Ziel war es immer, dass wir das beim FC Bayern mustergültig meistern."