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Gesuchter Ex-Schalker behauptet Unschuld nach simuliertem Todesfall

Essen/Gelsenkirchen - Er spielte in der A-Jugend an der Seite von zukünftigen Fußballgrößen wie Manuel Neuer und Benedikt Höwedes für den FC Schalke 04: Hiannick Kamba, inzwischen 37 Jahre alt. Im Verlauf seines Lebens haben sich die Ereignisse allerdings unerwartet entwickelt. Mittlerweile wird er international gesucht, jedoch beteuert er nach wie vor seine Unschuld.

"Ich bin unschuldig und äußerst enttäuscht von Deutschland. Es gibt und gab keinerlei Beweise gegen mich, aber man möchte mich ins Gefängnis bringen und anschließend abschieben", sagt der ehemalige Rechtsverteidiger in einer Stellungnahme gegenüber der Bild-Zeitung.

Der Sohn kongolesischer Eltern flüchtete bereits als Kind aus seiner Heimat in den Kongo und fand seinen Weg nach Essen im Ruhrgebiet, wo er Teil der TGD Essen-West wurde.

1999 wurde die Knappenschmiede auf das talentierte Abwehr-Juwel aufmerksam. In den folgenden Jahren teilte er sich das Spielfeld neben Neuer und Höwedes auch mit späteren Fußballgrößen wie Sebastian Boenisch, Alexander Baumjohann oder Niko Bungert.

Während eines wichtigen Matches in Berlin gegen Tennis Borussia im Jahr 2005 erfuhr er jedoch über einen überraschenden Anruf, dass seine Eltern abgeschoben werden sollten. Diese bedeutsame Information erinnerte er sich in einem früheren Interview mit fussball.de.

Trotz der umgehenden Ausweisung seiner Eltern konnte Kamba infolge der Bemühungen von Schalke 04 in Deutschland bleiben. Eine durchschlagende Karriere blieb ihm jedoch versagt. Nach mehreren Engagements im Amateurbereich zog er 2015 einen Schlussstrich unter seine Fußballlaufbahn beim VfB Hüls.

Hiannick Kambas Geschichte sorgte für spekulative Debatten im Internet

Der Ex-Schalker Hiannick Kamba ist aktuell auf der Flucht vor rechtlichen Strafen

Doch nach seinem fast-professionellen Fußball-Jahrzehnt wurde es um Kamba nicht still, ganz im Gegenteil.

Angeblich ist der ehemalige Schalke-Spieler während einer Heimreise in die Demokratische Republik Kongo 2016 bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Nur ein Jahr zuvor hatte er eine Lebensversicherung in Höhe von 1,2 Millionen Euro abgeschlossen, die posthum seiner Frau ausgezahlt wurde, wie Sport1 berichtete.

Unglücklicherweise tauchte er im März 2018 wieder auf. Im anschließenden Prozess behauptete er erneut seine Unschuld und gab an, unfreiwillig von seiner Familie festgehalten worden zu sein.

Das Gericht nahm seine Erklärung jedoch nicht an. Kamba und seine Frau wurden wegen Versicherungsbetruges zu jeweils einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Noch vor Haftantritt setzte sich Kamba ins Ausland ab und ist seither auf der Flucht.

"Ich bevorzuge es, freiwillig nach Afrika zu gehen", teilte er der Bild weiter mit. "Niemand hat seine Aufgabe richtig erfüllt. Richter, Staatsanwalt, Kripo und Polizei. Als Ausländer hat man kaum Vorteile, selbst wenn man unschuldig ist."

Er lenkt die Schuld auf seine Ehefrau und beteuert, dass er sich immer korrekt verhalten hat in Deutschland. "Aber Deutschland will mich schlecht darstellen, nur weil ich mal bei Schalke gespielt habe", behauptet Kamba.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, prüft die Staatsanwaltschaft momentan einen Auslieferungsantrag für den 37-jährigen ehemaligen Fußballer.