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Herthas wiederholtes Drama in letzter Minute: Ein Spiegelbild der Saison

Die Geschichte von Hertha BSC und der Umgang mit Führungssituationen scheint unendlich: Ganz nah am Sieg und mitten in der Nachspielzeit fand Hannover überraschend eine Antwort, indem sie in der 3. Minute der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer erzielten. Für die Berliner war dies ein weiteres spätes Spiel, in dem sie einen Rückschlag hinnehmen mussten. Die enttäuschten Worte des Kapitäns Toni Leistner (33): "Es ist ein Sinnbild der gesamten Saison. Wie viele Führungen wir bereits in den letzten Momenten hergegeben haben, zeigt einfach, dass uns die Konzentration bis zum Schlusspfiff fehlt." Er beklagte weiter: "Ein Innenverteidiger gibt die Vorlage und leider erzielt der kleinste Spieler auf dem Feld per Kopf das Tor." Diese Situation mit dem 1:1 durch Enzo Leopold markiert bereits das vierte Mal, dass Hertha in der Nachspielzeit ein Gegentor hinnimmt; zählt man dazu noch die Tore ab der 80. Minute hinzu, kommt man auf insgesamt zehn Gegentore in der Schlussphase. Laut Leistner fühlt es sich an, als ob diese Saison verschenkt wurde, trotz des vorhandenen Potentials in der Mannschaft, das nicht konstant genutzt wurde. Die Frage nach dem 'Warum' steht im Raum und bedarf einer gründlichen Analyse. Auch wenn der Aufstieg bereits vor dem Spiel außer Reichweite lag, ist es nun auch rechnerisch gescheitert. Trotz der Unterstützung von fast 60.000 Fans im Olympiastadion und der frühen Führung durch Marc Oliver Kempf (29/13. Minute) konnte die Führung nicht ins Ziel gerettet werden.

Pal Dardai mit klarer Message an Ibo Maza

Nach einer weiteren verpassten Chance auf den Sieg, zum nunmehr siebten Mal, kritisiert Pal Dardai (48), dass es an Qualität mangelt, um den Spielfluss der Gegner zu unterbrechen und das Spiel zu gewinnen. Erregung verursachte der Hertha-Trainer bereits in der Halbzeitpause durch seine deutlichen Worte an das Super-Talent Ibo Maza (18) bezüglich dessen Defensivarbeit. "Ich bin kein Trainer, der nur mit dem Laptop arbeitet. Es geht darum, bis zum letzten Moment zu verteidigen, ein Prinzip, das ich von Jürgen Röber gelernt habe", so Dardai. Trotz allem musste sich Hertha mit einem Unentschieden zufriedengeben, denn der Spielverlauf sprach für sich: Hannover hatte bereits in der ersten Halbzeit große Chancen. Dardai resümiert: "Beide Teams erzielten ein Kopfballtor, wir müssen dieses Ergebnis akzeptieren." Die erhoffte Siegesserie von drei Spielen endete, bevor sie richtig beginnen konnte. Nun bleibt den Berlinern nur noch die Chance, in den verbleibenden drei Spielen konzentriert zu bleiben und bis zum Ende durchzuhalten.