Hertha BSC sichert sich dramatischen Pokalsieg und erfüllt Internet-Star einen Lebenstraum
Berlin - Spektakel pur im Olympiastadion: Hertha BSC setzte sich am Mittwochabend in einer nervenaufreibenden Auseinandersetzung mit 8:6 im Elfmeterschießen gegen den Hamburger SV durch und erreichte aufregend zum ersten Mal seit der Saison 2015/16 das Pokal-Viertelfinale. Trainer Pal Dardai (47) hatte bereits im Vorfeld einen "echten Pokalfight" prognostiziert, der sich zu einem wahren Thriller mit Führungswechseln, Toren in letzter Minute, Verlängerung sowie Elfmeterschießen entwickelte. "Man of the Match" war ohne Zweifel Fabian Reese (26), der mit seinen zwei Toren und einem Assist überzeugte und schließlich das entscheidende Elfmeterschießen für sich entschied. Kapitän Toni Leistner (33) lobte ihn nach dem Spiel: "Das ist der beste Spieler in der zweiten Liga und wir sind stolz, ihn in unserer Mannschaft zu haben." Neben Reese avancierte auch Internet-Prominenz Nader El-Jindaoui zum Helden – mit 27 Jahren feierte er beim Hauptstadtclub sein Profi-Debüt im Spiel. "Ich kann es immer noch nicht fassen", gestand der Flügelspieler nach der Partie. "Ich habe mein Leben lang darauf hingearbeitet und heute hat es sich bewahrheitet!" Dass die Herthaner zusätzlich eine Runde vorankamen, sei wie "das Sahnehäubchen", schwärmte der in Berlin geborene Spieler.
Pal Dardai adelt Debütanten Nader El-Jindaoui: "Er trainiert bei uns mit voller Hingabe"
Sein Erscheinen auf dem Platz in der 80. Minute markierte die Erfüllung eines Traums, und er trug maßgeblich zum Erfolg bei, indem er den dritten Elfmeter sicher verwandelte. "Letztendlich ist es Fußball, den spiele ich seit meiner Kindheit, auch wenn einige sagen, ich wäre eher Influencer", gab sich Nader selbstsicher. Dardais Vertrauen in El-Jindaoui zahlte sich vollends aus: "Er trainiert bei uns, als ob es um sein Leben geht, und das anerkenne ich", hob der Hertha-Coach hervor. Bislang spielte der Neuling lediglich für die U23. Er war bereits bei dem 5:1-Erfolg gegen Elversberg im Kader, musste aber das ganze Match über auf der Ersatzbank verharren. Nun durfte El-Jindaoui seinen Traum im Olympiastadion verwirklichen.
Hertha BSC darf auf einen erfolgreichen DFB-Pokal-Weg hoffen
Ob der 27-Jährige seinen Weg bei den Profis fortsetzen kann, bleibt abzuwarten. "Ich bin längst nicht am Ende, möchte mich einbringen, der Mannschaft beistehen [...] und dann schauen wir, was die Zukunft bringt", blickte der Spieler erwartungsvoll voraus. Hertha BSC setzt seinen Weg im DFB-Pokal fort, und bei ein wenig Glück in der Auslosung könnten die Chancen für das Erreichen der nächsten Runde besser nicht stehen. Mit Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen und VfB Stuttgart sind nur noch drei Bundesligavereine unter den letzten Acht, während der 1. FC Saarbrücken als Vertreter der Drittliga die Konkurrenz aufmischt. Auf welche Mannschaft die Berliner im Viertelfinale treffen werden, entscheidet sich am kommenden Sonntag ab 19.15 Uhr im Rahmen einer live in der ARD ausgestrahlten Sportschau.