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Kontroverse um Gersbeck bei Hertha: Torwart-Rückkehr entzündet Fan-Diskussion

Berlin - Der Fall Gersbeck bleibt in den Schlagzeilen: Hertha BSC hat Marius Gersbeck (28), den vorher anscheinend in Missgunst gefallenen Torwart, begnadigt - eine Entscheidung, die Polarisation unter den Fans erzeugt!

Nachdem der Club dem Torhüter eine erneute Chance eingeräumt hatte, führte das bei den Hertha-Mitgliedern zu größerem Verdruss über diese Entscheidung, wie eine hitzige Diskussion auf "X", ehemals Twitter, zeigt.

Ein Mitglied ging so weit, dass es aus Zorn seinen Ausweis zerschnitt, auf dem deutlich das Wort "Vorbild" zu sehen war.

"Mein Mitgliedsausweis von Hertha BSC ist reif für die Tonne. Genau so wie die Werte und der Ethikkodex des Vereins", schimpfte der User "markus", der zuvor nach eigenen Angaben 16 Jahre lang Mitglied von Hertha war.

Und das war nicht der einzige Vorfall, denn auch ein weiterer User auf dem Kurznachrichtendienst verkündete: "Ich und die Mitgliederschaft meiner Familie haben wir soeben gekündigt." Zusätzlich folgten weitere Mitglieder "markus" Beispiel und teilten seinen Beitrag unter ihrem eigenen Namen.

"Ich finde, es ist die falsche Entscheidung und vor allem ein falsches Signal an die Fanbase und die Jugend. Jemand, der sich ohne Erlaubnis entfernt, feiert und dann auch noch Streit anfängt, darf zurückkommen... unverständlich", kritisierte ein anderer User von "X".

Es gab allerdings auch Meinungen, die die Begnadigung unterstützten: "Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, dass Marius sich auf der Mitgliederversammlung nochmal dazu äußert. Ich glaube fest daran, dass dies ein Einzelfall war und Marius eine zweite Chance verdient hat", war beispielsweise ein Standpunkt.

Kommt Marius Gersbeck nach seiner Rückkehr wie geplant als Nummer eins im Tor von Hertha BSC zum Einsatz?

Laut Vereinsangaben sind allerdings lediglich 30 Mitglieder ausgetreten, eine recht niedrige Zahl im Vergleich zu über 46.000 Mitgliedern und einer Vielzahl von Neuanmeldungen - man hatte sogar mit einer höheren Rate an Austritten gerechnet.

Von einer sportlichen Perspektive aus gesehen, ist Gersbeck allerdings wohl eine Bereicherung für die Alte Dame, denn mit seinen 28 Lebensjahren und 92 Spielen in der deutschen Fußballzweitliga ist der gebürtige Berliner sicherlich der am weitesten erfahrene Torwart im Team.

Momentan steht Tjark Ernst (20) im Tor der Blau-Weißen. Sein früherer und nun wieder aktueller Konkurrent Gersbeck ist bis mindestens den 9. Oktober noch gesperrt und darf danach in der bevorstehenden Spielpause für Nationalmannschaften wieder ins Teamtraining einsteigen.

Ob und wann es zu einem Wechsel der Torhüterposition kommt, bleibt unklar. Jedoch war der Neuzugang vom KSC ursprünglich als erste Wahl eingeplant, bevor die Zwischenfälle im Trainingslager in Zell am See passierten.

In der Zwischenzeit hat Tjark Ernst mit positiven Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und Trainer Pal Dardai (47) hat das junge Talent unterstützt. "Pal Dardai hat bereits klar gemacht, dass ich momentan die Nummer eins bin. Daher gehe ich davon aus, dass ich das bleibe", äußerte der 20-Jährige selbstsicher.

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