Hertha BSC und die Herausforderung zur Halbzeit: "Trainer sein ist kein Zauberwerk"
Berlin - Wenn der Führende auf den Herausforderer trifft: St. Pauli begrüßt Hertha BSC zum Topspiel der Zweiten Bundesliga, besonders brisant in der ersten Halbzeit. Würde man Spiele lediglich nach den ersten 45 Minuten bewerten, würde Hertha mit starken 47 Punkten die Tabelle anführen. St. Pauli, mit nur vier Punkten Abstand, wäre ihnen jedoch dicht auf den Fersen. Doch die wirkliche Tabelle offenbart, dass Hertha nach 24 Runden lediglich 34 Punkte verbuchen kann; 14 Punkte nach eigener Führung wurden schon verspielt, wie zuletzt im Spiel gegen Kiel, bei dem eine 2:0-Pause nicht zum Sieg reichte.
"Unser Spielsystem beschert uns in der Regel eine Führung, oft sogar mit 2:0. Leider können wir das Resultat nicht immer über die Zeit retten", offenbarte Pal Dardai, der 47-jährige Coach von Hertha, auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. "Ein 0:2-Rückstand wäre bedenklicher. Wichtig ist, dass unser Ansatz zunächst aufgeht." Gegen den Zweiten der Tabelle muss Hertha eine Schippe drauflegen, um gegen das spielstarke St. Pauli zu bestehen, muss aktiver agieren, mehr Laufarbeit leisten als im Match mit Kiel. Trotz eines umstrittenen Elfmeters und zwei verlorenen Punkten, lagen genügend Chancen vor, um nicht ins Wanken zu geraten – die Konter müssen effektiver gespielt werden.
Pal Dardai fordert mehr Einsatz von den Ersatzspielern
"Wir arbeiten hart im Training, insbesondere an unserer Konterleistung", erklärt Dardai. "Aber manche Aspekte kann man nicht trainieren. Die Spieler müssen zeigen, was in ihnen steckt, auch unter Druck – mehr als nur im Training. Nicht jeder ist sofort bereit, eine Klasse höher zu spielen, schließlich sind einige erst letzten Sommer aus der Dritten Liga zu uns gestoßen. Ich bin Trainer, kein Magier." Er erwartet insbesondere von den Ersatzspielern einen größeren Beitrag, diese müssen Mehrwert bringen und Siege sichern. Bisher ist dies den Wechselspielern nur zweimal gelungen. Große Veränderungen in der Mannschaftsaufstellung sind jedoch nicht zu erwarten. Jeremy Dudziak, der ein starkes Comeback gegen Kiel erlebte, wird bei seiner Rückkehr zum Verein, wo er früher aktiv war, zunächst auf der Bank platznehmen.