zurück

Hertha BSC kämpft trotz DFL-Lizenz immer noch mit finanziellen Schwierigkeiten

Berlin - Hertha BSC hat mittlerweile die Lizenz für die 2. Bundesliga von der DFL erhalten, doch finanziell ist der Hauptstadtklub immer noch in Schwierigkeiten.

Es war ein harter Kampf, bis Hertha BSC die Spielberechtigung für die 2. Bundesliga bekommen hat.

Im vergangenen Jahr bezeichnete Hertha-Präsident Kay Bernstein den Verein als Patienten auf der Intensivstation. Was damals vor allem für die sportliche Talfahrt galt, trifft nach dem Abstieg immer noch auf die finanzielle Situation bei Hertha BSC zu.

Wolfram Simon-Schröter, der den Klub wirtschaftlich stabilisieren soll, beschrieb die prekäre Lage gegenüber dem "kicker" noch drastischer.

"Eigentlich sind wir sogar noch auf dem Weg zur Intensivstation: zwischen Straße, Krankenwagen und Notaufnahme. Wenn wir es schaffen, bis Ende des Jahres auf die Normalstation zu kommen, sind wir sehr erfolgreich", analysierte der 42-Jährige die aktuelle Situation.

Um die Lizenz zu erhalten, mussten die Herthaner eine laufende Anleihe mit verbesserten Zinskonditionen verlängern. Das war laut Simon-Schröter eine notwendige Sofortmaßnahme, um mehr Zeit zu gewinnen.

Hertha BSC operiert derzeit auf Kosten anderer: Hochdefizitär

Auf lange Sicht kann sich Hertha jedoch nicht leisten, auf Kosten anderer zu existieren, denn das ist kein intelligentes Geschäftsmodell. "Was wir vorgefunden haben, war hochdefizitär", erklärte der Ökonom.

Das bedeutet konkret, dass die Berliner ihre Ausgaben drastisch reduzieren müssen, während sie gleichzeitig ihre sportliche Wettbewerbsfähigkeit aufrecht erhalten müssen.

Sportlich sind daher keine großen Fortschritte möglich. Die Herthaner müssen zuerst unbedingt ihre hoch bezahlten Spieler von der Gehaltsliste streichen. Vor kurzem konnten sie bereits einen Erfolg mit dem Wechsel von Krzysztof Piatek zu Istanbul Basaksehir verzeichnen.

Außerdem müssen die Herthaner unbedingt Transfererlöse erzielen, bevor sie den Kader für den harten Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga verstärken können.

Simon-Schröter, der selbst Mitglied bei Hertha BSC ist, wollte sich nicht öffentlich zu einem zeitlichen Rahmen für die finanzielle Sanierung äußern. "Jeder Monat, in dem wir auf Hilfe angewiesen sind, ist nicht gut für den Klub und die Angestellten", betonte er.