Protestchaos bei Hertha-Spiel sorgt für vorzeitige Halbzeit und Feuerwerk
Berlin - Ein durch Nebelschwaden verhangener Spielbeginn und eine chaotische Halbzeitpause kennzeichneten den 3:2-Heimerfolg von Hertha BSC gegen 1. FC Magdeburg. Noch bevor das Spiel anlief, hüllten Anhängerscharen das Olympiastadion in dichten Rauch. Die unweigerliche Protestunterbrechung nahm am Freitagabend eine unerwartete Wendung an. Bereits vor Spielstart entfachten Fans der "Alten Dame" in der Ostkurve ein Pyrotechnik-Inferno, welches die Gästefans aus Sachsen-Anhalt mit einer feurigen Choreografie erwiderten. Trotz der Sichtbehinderungen pfiff Schiedsrichter Florian Exner das Spiel pünktlich an, und größere Protestaktionen gegen einen potenziellen Investoreneinfluss blieben zu diesem Zeitpunkt aus - doch die Ruhe währte nur eine Halbzeit lang. Beim einer Ecke für den FCM wurden plötzlich Tennisbälle von Hertha-Anhängern aufs Spielfeld geworfen, begleitet von einem Transparent mit der Weihe: "Fußballgeschäfte zu immens, grenzenlose Gier macht Euch gewissenlos! Gegen Investoren!" Ein weiteres Banner zeigte ein Fadenkreuz mit dem Logo des Finanzinvestors "CVC", ein diskutierter Anwärter für den DFL-Einstieg, während "Scheiß DFL"-Sprechchöre ertönten. Schließlich unterbrach Referee Exner die Begegnung für kurze Zeit und entschied sich für eine außergewöhnliche Maßnahme: Er schickte die Mannschaften vorzeitig in die Halbzeitpause.
Hertha BSC und 1. FC Magdeburg tauschen die Seiten, dann fliegen Feuerwerkskörper
Nach der standardmäßigen Pausenlänge setzte das Spiel mit der noch ausstehenden Ecke und weiteren vier Nachspielminuten fort. Schnell danach vollzogen die Teams einen zügigen Seitenwechsel, um mit dem Anstoß für die zweite Halbzeit zu beginnen. Es dauerte aber nicht lange, bis ein weiteres Feuerwerk der Hertha-Fans das Spiel erneut unterbrach. Diesmal blieben die Spieler auf dem Feld, und nach einem Moment der Unterbrechung ging das Spiel weiter. Begleitet wurden die Proteste von einem bedauerlichen Vorfall: Ein Rollstuhlfahrer im Stadion wurde angeblich von einem aus dem Magdeburger Block geworfenen Feuerwerkskörper getroffen, so die Stadiondurchsage.