Hauke Wahl beim FC St. Pauli verärgert über Platzverweis: "Muss vorsichtig sein, was ich äußere"
Hamburg - Abwehrspieler Hauke Wahl vom FC St. Pauli, 29 Jahre alt, musste sich nach der 1:2 Niederlage gegen den Karlsruher SC am Samstagabend gehörig zusammennehmen. Trotz innerlicher Wut musste er nach außen diplomatisch bleiben. Der Verteidiger hatte guten Grund für seinen Unmut: Nicht nur enttäuschte die Leistung der Kiezkicker, auch sein umstrittener Platzverweis sorgte für zusätzliche Frustration. "Ich muss vorsichtig sein, ich habe bereits etwas gesagt und wurde für 'Diffamierung des Schiedsrichters' gerügt", erläuterte Wahl im Gespräch mit Sport1 und versuchte, die Diskussion um Schiedsrichter Michael Bacher (33) zu vermeiden. "Ich mache einanderthalb Fouls und erhalte Gelb-Rot. Mehr will ich nicht sagen, um keinen Ärger zu bekommen." Trotz klarer Gründe für seinen Ärger, meinte Wahl zur ersten Gelben Karte wegen eines Fouls an Budu Zivzivadze im Mittelfeld, dies habe keine Verwarnung verdient gehabt - eine Meinung, die Sport1-Experte Peter Neururer teilte. Bei seiner zweiten Verwarnung spielte Wahl den Ball vor einem Foul an Igor Matanovic, nahm aber die Entscheidung an: "Ich übernehme die Verantwortung und muss künftig klüger agieren."
Ampelkarte für Hauke Wahl hätte Elfmeter sein können - VAR bleibt stumm
Vor dem Foulspiel Wahls wurde Manolis Saliakas im Strafraum des KSC klar gefoult - eine Szene, die statt einer Ampelkarte für Wahl einen Elfmeter für St. Pauli hätte nach sich ziehen müssen. "Das war wahrscheinlich der eindeutigste übersehene Elfmeter dieser Saison", zeigte sich Trainer Fabian Hürzeler enttäuscht. Zum Spiel äußerte sich Wahl, dass sein Team trotz der Niederlage nicht schwach gespielt, sondern eher Pech gehabt habe. Der KSC habe die St. Paulianer effektiv unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen. Doch Wahl lobte auch den Gegner: "Man muss auch mal den Hut vor dem Gegner ziehen." Trotz guter Chancen, darunter Treffer an Latte und Pfosten, fehlte St. Pauli das Spielglück. Wahl betonte jedoch, dass die Niederlagen gegen Magdeburg und Schalke den Verein nicht aus der Bahn werfen werden. "Wir haben darauf stets mit einer starken Reaktion geantwortet", so Wahl und warnte damit den nächsten Gegner SV Elversberg vor der Entschlossenheit seines Teams.