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FC St. Pauli: Wie Hauke Wahl seinen Wert unter Beweis stellt

In Scheffau fand sich Hauke Wahl (30) des FC St. Pauli erschöpft nach einer anspruchsvollen Trainingseinheit wieder. Trotz etwas milderer Temperaturen als am Vortag war das Programm intensiv. Besonders hervorzuheben sind die hitzigen Eins-gegen-Eins-Duelle mit Carlo Boukhalfa (25), seinem Zimmergenossen. Wahl erinnerte sich schmunzelnd an den freundschaftlichen Schlagabtausch: "Er scherzte, ob wir das Ringen im Zimmer fortsetzen. Darauf entgegnete ich, wir sollten lieber ein wenig gegen die Schienbeine treten. Es waren herausfordernde Duelle, die uns großen Spaß bereiteten."

Die ersten Trainingsblöcke in Österreich gestalteten sich durchweg intensiv, was Wahl auf die neue Trainingsphilosophie zurückführt: "Jeder Trainer bringt eine eigene Philosophie mit. Unsere Grundkenntnisse, insbesondere im Pressing und Gegenpressing, sollen geschärft werden, diese sind entscheidend für das Spiel." Alexander Blessin (51), der neue Cheftrainer, hinterließ dabei einen positiven Ersteindruck. Als menschlich und sympathisch beschreibt Wahl ihn und betont die Wichtigkeit der zwischenmenschlichen Beziehung, die im Profisport nicht zu unterschätzen sei.

Überrascht zeigt sich Wahl vom Trainerwechsel, sieht aber die Dynamik im Geschäft: "Es ist ein natürlicher Prozess. Fabi hat sich rasant entwickelt, schneller als der Verein, was zwar bedauerlich für uns ist, aber auch Freude für seine Zukunft bringt."

FC St. Pauli: Emotionale Berg- und Talfahrt für Hauke Wahl nach dem Aufstieg

Der gebürtige Hamburger Wahl reflektiert die vergangene Meistersaison und den erreichten Aufstieg voller Emotionen, besonders der Stolz seiner Familie und seiner Frau bekräftigte sein Gefühl des Erfolgs. "Die emotionalen Momente, die Meisterschale in meinen Händen zu halten, die Medaille zu bekommen, das waren außergewöhnliche Ereignisse", erzählt Wahl. Die darauf folgenden Tage, die er im Urlaub verbrachte, benötigte er, um die Ereignisse wirklich sinken zu lassen und von dem emotionalen Hoch herunterzukommen.

Als frischgebackener Bundesliga-Spieler sieht sich Wahl nun neuen Herausforderungen gegenüber. "Wir werden einen geringeren Ballbesitz haben und uns vorrangig auf die Verteidigung konzentrieren müssen", erklärt er und ergänzt, dass er trotz langjähriger Unterschätzung nun die Chance hat, sein Können auf großer Bühne zu zeigen. Diesen Ehrgeiz hegte er bereits während seiner Zeit beim FC Ingolstadt 2016, wo ihm ein Debüt in der ersten Liga noch verwehrt blieb. "Mein Ziel war es immer, zu beweisen, dass ich in diese Liga gehöre", so Wahl, der mit dem FC St. Pauli nun bereit für die neue Spielzeit auf der großen Bühne ist.