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Peter Gulacsi und seine Zukunft bei RB Leipzig

Beim RB Leipzig ist Peter Gulacsi, der 33-jährige Torhüter, wider Willen zum Symbol für die Flüchtigkeit des Profifußballs geworden. Vor gut 14 Monaten galt er noch als gefestigte Nummer eins bei RB Leipzig und in der ungarischen Nationalmannschaft und stand als Kapitän und unangefochtene Stütze des DFB-Pokalsiegers hoch im Kurs. Ein Kreuzbandriss hat diese Situation jedoch radikal geändert: Heute ist die Ersatzbank sein Hauptaufenthaltsort, und die Teilnahme an der Europameisterschaft in Deutschland steht auf der Kippe. Trainer Marco Rose sieht in ihm trotzdem eine tragende Rolle: "Wir wollen ihn gegen Bern einsetzen, ihm Spielpraxis ermöglichen, weil er wichtig für uns ist", so Rose über das bevorstehende Champions-League-Spiel am Mittwoch um 18.45 Uhr auf DAZN, wo Gulacsi sich beweisen kann – in genau dem Wettbewerb, in dem sein persönlicher Tiefpunkt am 5. Oktober 2022 begann, als sein Kreuzband ohne Fremdeinwirkung riss. Janis Blaswich, Gulacsis Konkurrent, nutzte die Zeit, um mit einwandfreien Leistungen auf sich aufmerksam zu machen und sogar eine Einberufung zur DFB-Auswahl zu erhalten. Ein Platzwechsel im Tor war für Rose nicht diskutabel. Gulacsi hatte immerhin im Pokal zwei Chancen, sich in Wiesbaden und Wolfsburg zu zeigen, und überzeugte laut Sportdirektor Rouven Schröder. Das Spiel gegen die Young Boys Bern könnte jedoch eines seiner letzten im Leipziger Trikot sein.

Gulacsis Verbleib bei RB Leipzig – eine offene Frage

Divergierende Gerüchte kursieren über einen möglichen frühen Abschied des bis 2025 bei RB Leipzig unter Vertrag stehenden Ungars, wobei ein Wechsel zum Schwesterklub in New York nach dem Vorbild von Emil Forsberg als eine Möglichkeit diskutiert wird – trotz des gleichen Beraters bleiben jedoch Gulacsis Ambitionen und sein Streben nach Spielpraxis in Europa, um sich für die EM zu empfehlen, im Vordergrund. In Leipzig könnten sich die Dinge jedoch wieder wenden. Konkurrent Blaswich hat in den letzten Wochen Fehler gemacht, die an den Niederlagen gegen Wolfsburg und Dortmund sowie zweifelhafte Aktionen gegen Heidenheim beteiligt waren. Trotz der harten Zeiten betont Willi Orban, Gulacsis Teamkollege, dessen Stärke und Charakter. Gulacsi kam einst mit einer Roten Karte aus Salzburg und hat sich mittlerweile zu einem der Top-Torhüter der Bundesliga entwickelt: "Pete arbeitet hart und ist in besserer körperlicher Verfassung als je zuvor. Er ist und bleibt ein erstklassiger Torhüter und eine wichtige Säule bei RB Leipzig sowie in der Nationalmannschaft", so Orban.