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SV Wehen Wiesbaden Torhüter Florian Stritzel vor dem Aufeinandertreffen beim ehemaligen Verein: "Der Ball des Drucks liegt im HSV-Feld"

Wiesbaden/Hamburg – Der Samstag (13 Uhr) steht ganz im Zeichen des Fußball-Duells, wenn der HSV in der BRITA-Arena auf den SV Wehen Wiesbaden trifft. Für Torwächter Florian Stritzel (29) ist es ein besonderes Match.

Er wechselte im Alter von 13 Jahren, also 2007, in die Jugendabteilung der Hamburger, durchlief alle Jugendmannschaften und verbrachte insgesamt sieben Jahre bei den Hanseaten - eine prägende Phase in seiner Karriere.

"In diesen Jahren gab es viele schöne Momente, und ich würde mich wieder genauso entscheiden, als 13-Jähriger zum HSV zu wechseln", bestätigte der heute 29-Jährige im Interview mit TAG24.

Obwohl er in der Ära von René Adler (38) und Jaroslav Drobny (43) bei den Hamburger Fußballern nicht zu Einsatz kam, änderte er deshalb seine Meinung nicht. "Für einen 19-Jährigen, der noch frisch und unerfahren ist, ist es schwer Fuß zu fassen, obwohl ich es mir natürlich zugetraut habe", gestand Stritzel.

Seinen Weg in die Profiliga hat er letztlich über Stationen wie den Karlsruher SC, dem SV Darmstadt 98 sowie Wiesbaden gefunden, erinnerte er.

Das Spiel am Samstag sei "extreme Vorfreude" - womöglich noch ein wenig mehr als andere Ligaspiele: "Es ist einfach besonders, gegen den Verein zu spielen, bei dem man den Großteil seiner Karriere verbracht hat", kommentierte Stritzel.

Florian Stritzel, ehemaliger HSV-Torhüter, ist der Säule der fünftbesten Defensive der 2. Fußball-Bundesliga

Im Duell gegen seinen früheren Verein gehe es hauptsächlich "um Kampfgeist und Leidenschaft", definierte er. "Wir müssen unser Herz auf dem Spielfeld zeigen, defensiv stark sein und die wenigen Torchancen, die wir bekommen, gezielt nutzen", so der Keeper.

Grundsätzlich habe der Aufsteiger "nichts zu verlieren", bestätigte Stritzel - und fügte hinzu: "Selbst wenn es nicht so gut läuft, ist niemandem böse. Wir können voller Leichtigkeit spielen, denn der Druck liegt beim HSV. Wir wollen einfach beweisen, dass wir mithalten können."

Mit zwei Siegen, zwei Unentschieden und vier Niederlagen hatte Wehen einen gemischten Saisonstart. Trotzdem: "Das einzige Spiel, das wir wirklich verdient verloren haben, weil unsere Leistung nicht stimmte, war das gegen Elversberg [0:2, Anm. d. Red.]. Ansonsten hätten wir in jedem Spiel Punkte machen können", resümierte der Schlussmann.

Obwohl der SVWW mit gerade einmal sechs Toren die zweitschwächste Offensive der Liga hat ("Manchmal fehlt uns die Abgeklärtheit"), behauptet sich die Defensive mit nur zehn Gegentoren in den Top fünf. "Ich kann mich wirklich nicht über unsere defensiven Leistungen und auch nicht über meine eigene Leistung beschweren", fügte Stritzel hinzu.

Der Klassenerhalt ist nicht selbstverständlich. "Wir sollten meiner Meinung nach schon die 40 Punkte erreichen", schätzte der 29-Jährige - gegen den HSV sollen am Samstag zusätzliche Punkte hinzukommen.

2. Fußball-Bundesliga Tabelle