FC St. Pauli überwindet Müdigkeit und fährt fort zu triumphieren: "Hut ab!"
Hamburg - Was für eine herausragende Performance! Nur 70 Stunden nach dem Pokal-Gewinn gegen Schalke 04 (2:1n.V.), war FC St. Pauli schnell wieder auf dem zweiten Liga-Feld gegen SV Elversberg gefordert. Trotzdem zeigte der Trupp aus dem Stadtteil Kiez beeindruckende Leistung gegen den starken Aufsteiger und siegte verdient mit 2:0 (2:0) an der Kaiserlinde.
Trainer Fabian Hürzeler (30) musste erwartungsgemäß auf Eric Smith (26) verzichten, setzte jedoch im Gegensatz zum Pokalspiel auf sechs neue Spieler, was jedoch dem Kiez-Team-Spiel keinen Abbruch tat. Trotz eines mutigen Spiels von Elversberg startete St. Pauli stärker als in den vorherigen Matches und konnte das berüchtigte Pass- und Positionsspiel einsetzen.
"Wir sind sehr gut in die Partie gestartet", bemerkte Hürzeler. "Und wurden mit dem 1:0 belohnt." Der Tor von Johannes Eggestein (25) nach 16 Minuten war fast eine Wiederholung seines Tores aus dem Spiel gegen Paderborn: Ecke Marcel Hartel (27) bis zum Elfmeterpunkt, Kopfball Eggestein, Tor.
Trotz der Führung und der müden Knochen von der 120-minütigen Partie vom vorherigen Dienstag entspannte das Kiez-Team nicht. Elversberg hatte eine Chance zum Ausgleich, doch St. Pauli vermittelte zu viel Sicherheit, um das zu zulassen.
Es schien vielmehr, als würden die Tabellenführer mit dem Aufsteigerteam spielen und sie immer kurz halten, wenn es nötig war. Nach 26 Minuten sorgte ein konsequenter Angriff Hartels für das 2:0 mit einem sensationellen Schuss unter die Latte.
St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine kassiert seine fünfte gelbe Karte und fehlt gegen Hannover 96
"Nach dem Wechsel war klar, dass Elversberg noch mal angreifen würde", sagte Hürzeler, "aber das haben wir konsequent abgewehrt". St. Pauli spielte konsequent weiter. "Am Ende hätten wir sogar noch ein höheres Ergebnis mit mehr Toren erzielen können", sagte Kapitän Jackson Irvine (30). "Aber das sind Kleinigkeiten."
Obwohl St. Pauli viele Chancen hatte, wurden diese entweder durch die Latte gestoppt oder waren zu ungenau. "Am Ende spürte man die Müdigkeit", gab Johannes Eggestein (25) zu. Dennoch lief das Team beeindruckende Kilometer ab, insgesamt 125 laut Statistik.
"Ich muss mein Team für die enorme Laufleistung nach dem Pokalspiel loben", fand Hürzeler, der auch erfreut war, dass sein Team erneut kein Gegentor kassiert hat.
Am Ende der Woche stand fest: Die Kiezkicker haben in der Liga zwei Siege erzielt und sind ins DFB-Pokal-Achtelfinale eingezogen. "Ich bin unglaublich stolz auf das Team, es war eine harte Woche für uns, aber jeder hat alles gegeben, jeder ist wichtig", lobte Irvine seine Teamkameraden.
Die letzten Wochen waren besonders für den Australier herausfordernd: "Die letzten Wochen waren mit meiner Verletzung, dann zurückzukommen zum Karlsruher Spiel, meinen Magenproblemen nach dem Pokalspiel besonders intensiv." Der einzige Wermutstropfen: Er kassierte seine fünfte gelbe Karte und wird am kommenden Freitag gegen Hannover 96 fehlen.