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FC St. Pauli bleibt bescheiden trotz Führung in der Tabelle: "Das bedeutet noch nicht viel"

Berlin/Hamburg - Der braun-weiße Zug hält weiter Kurs! Mit dem dritten Sieg hintereinander hat sich der FC St. Pauli am Samstagabend auf den Spitzenplatz der 2. Bundesliga befördert. Vor rund 15.000 mitgereisten Fans triumphierten die Kiezkicker gegen Hertha BSC Berlin mit einem 2:1 (1:0).

Zugleich war es das 13. aufeinanderfolgende Spiel ohne Niederlage und der 17. Erfolg in der 25. Partie unter Trainer Fabian Hürzeler (30).

Gegen die Alte Dame setzten die Kiezkicker von Anfang an ihre Akzente und zeigten einige bemerkenswerte Aktionen. "Wir haben stets Gefahr im Hertha-Strafraum erzeugt und das 1:0 verdient erzielt", resümierte der 30-Jährige nach dem Spiel.

Ausgerechnet Johannes Eggestein (25) brachte die Führung mit seinem ersten Tor nach über zehn Monaten (25. Minute). In der Folge behielten die Kiezkicker das Zweitliga-Spitzenspiel unter Kontrolle.

Aufsehen erregte ein Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Deniz Aytekin (45), welcher seine Entscheidung nach Betrachten der Aufnahmen revidierte. "Der Schiedsrichter teilte mir nach dem Spiel mit, dass er nicht erkennen konnte, ob ich hart genug getroffen wurde. Es war eine merkwürdige Situation, ich spürte nur den Schlag, aber solche Dinge passieren", schilderte der gefoulte Eric Smith (26) den Vorfall.

Aytekin selbst äußerte sich nach dem Schlusspfiff und gab an, keinen klaren Kontakt feststellen zu können. "Bei genauerer Analyse könnte man jedoch sagen, dass Hertha etwas Glück hatte", räumte er ein. Eine ehrliche, wenngleich am Ende doch umstrittene Entscheidung.

FC St. Pauli: Jackson Irvine rechnet sich Gegentor an

Die Aufhebung des Elfmeters hatte allerdings keinen großen Einfluss. St. Pauli agierte zu dominant im Berliner Olympiastadion. Hertha versuchte mit erhöhtem Zweikampfeinsatz, sich in das Spiel zurückzukämpfen, aber die Kiezkicker hielten stand.

"Wir wussten, dass es in der zweiten Halbzeit harte Duelle geben wird, aber ich bin sehr stolz auf die Leistung der Jungs heute, es ist unglaublich", lobte Smith seine Teamkollegen.

Kurz vor Spielende erzielte Marcel Hartel (27) mit seinem bereits fünften Saisontor die vermeintlich vorentscheidende Führung - und das per Kopf! Die Boys in Brown brachten sich jedoch nochmals selbst in Schwierigkeiten.

"Wir machen im Spielaufbau einen unnötigen Fehler", ärgerte sich Hürzeler. Daran beteiligt war ausgerechnet Jackson Irvine (30), der gegen die Hertha sein Comeback feierte. "Mein Ballverlust war einfach ein technischer Fehler meinerseits", räumte der Australier ein. Ein missglückter Pass von Torhüter Nikola Vasilj (27) erleichterte Derry Scherhant (20) die Partie erneut spannend zu gestalten.

"Wir wollen mutig nach hinten spielen, das beinhaltet auch, dass wir Fehler machen", verteidigte Hürzeler seinen Kapitän. Am Ende spielte es keine Rolle, St. Pauli hielt stand und feierte nach dem Schlusspfiff mit mehr als 12.000 mitgereisten Fans die Tabellenführung.

"Dass wir nun ganz vorne liegen ist schön und zeigt, dass wir vieles richtig machen", freute sich Smith, warnte jedoch: "Das bedeutet derzeit noch nicht viel". Vielmehr gehe es darum, die Leistungen weiterhin zu bestätigen. Idealerweise am kommenden Samstag im dritten Spitzenspiel in Folge gegen den 1. FC Nürnberg.

Tabelle 2. Bundesliga