Der FC St. Pauli erringt einen knappen Sieg gegen Hansa Rostock: Ein Plädoyer für effektives Spielende
Hamburg - Ein nervenaufreibendes Match erlebten Fans beim Duell des FC St. Pauli gegen den FC Hansa Rostock. Trotz eines frühen Rückstands kämpfte sich St. Pauli zurück ins Spiel und führte scheinbar sicher, bevor in der Schlussphase erneut Bangen angesagt war. Nach über 100 Minuten harten Kampfes konnten die Kiezkicker einen verdienten 3:2 Auswärtssieg feiern. Der Beginn im vollbesetzten Ostseestadion war für die Gäste aus Hamburg alles andere als optimal. Eine längere Spielunterbrechung aufgrund von Pyrotechnik der St. Pauli-Anhänger und ein schneller Gegentreffer brachten den Tabellenführer umgehend in Bedrängnis (9. Minute). "Wir haben die Standards schlecht verteidigt und dann kassieren wir das Tor", monierte Trainer Fabian Hürzeler (30), zeigte sich aber mit der Erholung seines Teams zufrieden.
"Zu Anfang waren wir etwas unkonzentriert. Doch nach dem Gegentreffer kamen wir besser ins Spiel", führte Verteidiger Hauke Wahl (29) aus. Zwischen der 15. und der 23. Minute drehte St. Pauli dank Toren von Manolis Saliakas (27, 15.), Marcel Hartel (27, 18.) und Oladapo Afolayan (26, 23.) die Partie. Das Team setzte sich durch, während Hansa die Treffer merklich zusetzten. Besonders vor der Halbzeitpause, aber auch nach dem Wiederanpfiff, waren weitere Treffer für die Hamburger möglich. "Wir haben es leider verpasst, den Deckel früh auf die Partie zu machen", gestand Mittelfeldspieler Eric Smith (26).
Der FC St. Pauli büßt nach dem zweiten Elfmeter für Hansa die Überhand im Spiel ein
Doch auch ohne die vorzeitige Entscheidung wirkten die Rostocker lange Zeit offensiv ideenlos. "In der zweiten Hälfte gelang es uns ebenso wenig, zum Abschluss zu kommen, und unerwartet gelang Hansa per Strafstoß der Anschlusstreffer", beklagte sich ein frustrierter Hürzeler. "Fortan hatten wir das Spiel nicht mehr im Griff." Plötzlich schöpfte Hansa wieder Hoffnung und drängte auf den Ausgleich. Vor allem mit dem frischen Spieler Juan-José Perea (23) im Angriff verlor St. Pauli defensiv den Faden. "Hätte es zum Schluss 3:3 gestanden, wären wir schön blöd dagestanden", kommentierte Wahl. Zum Glück verfehlten der Doppeltorschütze Junior Brumado (23, 86.) und Kevin Schumacher (25, 90.+1) ihr Ziel.
Mit diesem Erfolg bleibt St. Pauli in der laufenden Saison weiterhin unbesiegt und geht erhobenen Hauptes als Spitzenreiter in das bevorstehende Derby gegen den HSV am nächsten Freitag um 18.30 Uhr. "Das Derby wird ein völlig anderes Kaliber, aber die Stimmung dürfte ähnlich elektrisierend sein wie heute", erwartet Wahl mit Vorfreude. "Ich bin extrem gespannt auf dieses Spiel, da es für mich als waschechten Hamburger eine besondere Bedeutung hat." Und die Aussichten auf den nächsten Sieg stehen nicht schlecht: Einerseits zeigt sich der HSV in dieser Spielzeit auswärts anfällig, andererseits entschied St. Pauli die letzten vier Aufeinandertreffen am Millerntor für sich.