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FC St. Pauli: Tunesien-Nominierung hebt Saads Moral, doch Unzufriedenheit bleibt

Hamburg - Es konnte nur der FC St. Pauli sein, der bei einem enttäuschenden 1:1-Unentschieden gegen Eintracht Braunschweig am Freitagabend nach 344 torlosen Minuten in der zweiten Bundesliga endlich wieder ein Tor erzielte. Man sollte meinen, es war wie erwartet Elias Saad (23)!

Der aufsteigende Star der Kiezkicker kann zwei der bisherigen drei Saisontore vorweisen und erzielte damit auch die einzigen beiden Tore aus dem laufenden Spiel. Marcel Hartel (27) gegen den 1. FC Kaiserslautern erzielte das dritte Tor per Elfmeter.

Der Treffer von Saad führte allerdings nicht zum Sieg. St. Pauli vergab erneut viele Möglichkeiten - die Offensivleistung war wieder nicht überzeugend genug. Stattdessen kassierte St. Pauli zehn Minuten vor Schluss ein Gegentor, was ein enttäuschendes Unentschieden nach 90 Minuten bedeutete - das vierte in Folge!

"Ich hätte heute lieber einen Sieg gehabt, anstatt nur ein Tor zu erzielen", gab Saad nach dem Spiel zu. Er gab jedoch seinen Mitspielern die Schuld und nicht sich selbst.

Trotzdem wies er auf das ständige Problem hin, welches sich durch die ersten Spiele zieht. "Wir spielen grundsätzlich gut", meinte der 23-Jährige. "Unser Problem ist allerdings die Chancenverwertung. Auch ich habe in der Offensive noch Verbesserungspotenzial."

Der agile Außenstürmer ärgerte sich hauptsächlich über seine Chance in der 79. Minute. "Da hätte ich besser abschließen müssen", gab er zu. Er versicherte jedoch, dass das Team weiterhin an sich glaubt und in zwei Wochen gegen Holstein Kiel endlich wieder einen Sieg landen will.

St. Pauli-Profi Elias Saad hofft auf Match gegen Liverpool-Legende Mohamed Salah

Während die meisten seiner Teamkollegen auf dem Trainingsgelände an der Kollaustraße für das nächste Spiel trainieren, wird der gebürtige Hamburger erstmals Teil der tunesischen Nationalmannschaft sein. "Ich war sehr erfreut über die Nominierung", gestand er. "Daher konnte ich locker spielen. Ich denke, das konnte man auch auf dem Platz sehen, ich habe weiterhin alles gegeben."

Saad wird in der Qualifikation zum Africa Cup am Donnerstag mit den Nordafrikanern auf Botswana treffen, fünf Tage später steht ein Freundschaftsspiel gegen Ägypten und Fußballstar Mohamed Salah (31) an. Vielleicht wird er in einer der beiden Partien sein Debüt feiern können.

Allerdings könnte seine erstmalige Nominierung Anfang nächsten Jahres zu Problemen für den FC St. Pauli führen. Sollte Saad beim Africa Cup spielen, könnte er den Kiezkickern im schlimmsten Fall in bis zu vier Spielen fehlen.

Es ist aber nicht das erste Mal, dass der 23-Jährige nervös ist. 2019 spielte er fünf Spiele für die deutsche Futsal-Nationalmannschaft.