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FC St. Pauli äußert sich zu Ausschreitungen im Hannover 96-Fanblock

Hamburg - Nach den verstörenden Unruhen im Gästebereich des FC St. Pauli, hat der Fußballklub jetzt eine offizielle Stellungnahme zu den Gewaltszenen herausgegeben. Ein Tag nach den Zwischenfällen im Fanblock von Hannover 96 veröffentlichte der Verein seine Ansicht zu den Ereignissen. Der FC St. Pauli und die Polizei gehen anhand von Videoaufzeichnungen davon aus, dass es zu Auseinandersetzungen innerhalb der Hannoveraner Fans gekommen ist, was einen Polizeieinsatz nach sich zog. Die darauf folgende Konfrontation mündete in heftigen Attacken auf die Einsatzkräfte, die mit diversen Gegenständen beworfen wurden. Kontrovers diskutiert wird zudem der intensive Einsatz von Pfefferspray durch die Sicherheitskräfte, den der Zweitliga-Verein kritisch hinterfragt. Diese Eskalation führte dazu, dass auch Unbeteiligte auf der Haupttribüne durch umherfliegende Becher und Stangen gefährdet wurden, so der Klub. Des Weiteren berichtet der FC St. Pauli von Übergriffen auf Sanitätspersonal und Rettungsfahrzeuge – Helfer wurden beleidigt, bespuckt und beworfen, was einen Rückzug aus Sicherheitsgründen erzwang. Zudem beschädigten die Randalierer erneut die sanitären Anlagen im Gastbereich, ein Vandalismus, den man schon aus vorherigen Spielen kannte.

St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich: Scharfe Verurteilung der Gewalt

Auch abseits des Millerntor-Stadions kam es zu Ausschreitungen, bei denen Anhänger des FC St. Pauli die Polizei angriffen und ein Beamter einen gebrochenen Unterschenkel erlitt. Letztlich zählte der Verein 17 verletzte Polizeikräfte und mindestens 15 verletzte Fans, wobei von einer höheren Anzahl auszugehen ist, nachdem Pfefferspray großflächig angewandt wurde. Die Fanhilfe Hannover sprach sogar von schwer verletzten Personen. Der Fußballklub reagierte schockiert auf die Gewaltausbrüche und verurteilte diese vehement. Präsident Oke Göttlich, 47 Jahre alt, gab zu Protokoll: "Das Ereignis sollte ein Fußballfest zweier engagierter Mannschaften sein, stattdessen hinterlässt es besorgniserregende Bilder, welche die Kultur rund um Fußball und Fans schwerwiegend schädigen und zu weiteren Eskalationen führen könnten. Wir appellieren an alle Beteiligten, besonnen zu handeln." Über mögliche Konsequenzen wird nun beraten. Göttlich dankte all jenen, die deeskalierend eingriffen und wünscht den Verletzten eine rasche Genesung.