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Aue-Legende Hochscheidt verabschiedet sich: Vom Ex-Profi zum Sport-Studenten

Aue - Verehrung und Abschied nehmen im großen Rampenlicht: Jan Hochscheidt (34) und Philipp Riese (33), zwei Sportidole des FC Erzgebirge, werden vor dem Heimmatch gegen den Halleschen FC an diesem Sonntag geehrt: Die beiden erfahren noch einmal die Würdigung, die ihre Leistungen beim Veilchen-Club gerecht verdienen. Für Hochscheidt startet ab dem 1. Oktober ein frischer Lebensweg.

Er tritt in die Deutsche Berufsakademie für Sport und Gesundheit in Baunatal ein. "Sicher, eine Tür schließt sich, aber eine andere öffnet sich", erklärt Hochscheidt. "Nichtsdestotrotz werde ich den FCE nicht verlassen, der Verein wird mein Praxispartner während meines Studiums sein", teilt er freudig seine Pläne über seine zukünftigen Aufgaben mit.

Allerdings vor dem Beginn dieser, schaut er zurück auf seine Profi-Laufbahn, die im Sommer 2008 ihren richtigen Anfang nahm. Hochscheidt stieß zusammen mit Martin Männel (35), Marc Hensel (37) und Arne Feick (35) aus Cottbus hinzu, 2013 zog er nach Eintracht Braunschweig ab und kam 2018 zurück.

"Ich hatte alternative Vertragsangebote, aber ich war nie der Typ, der von einem zum nächsten und später zu einem weiteren Club wechseln wollte. Aue und Braunschweig waren für mich ausreichend", berichtet Hochscheidt mit einem Schmunzeln.

Bei den Löwen machte er 20 Auftritte in der 1. Bundesliga. "Nach meinem Wechsel habe ich mir bereits am 4. Spieltag eine schwere Leistenverletzung zugezogen, was eine sehr lange Heilungsdauer hatte. Leider sind es dadurch nicht mehr geworden. Dies ist der einzige Schmerzpunkt meiner Karriere", erklärt der 34-Jährige.

Hochscheidt freut sich auf Verabschiedung

In Aue waren diese wenig vorhanden. In neun Jahren absolvierte er 280 Spiele und erzielte 45 Tore (plus drei im DFB-Pokal), was ihn zum Rekordtorschützen der Nachwendezeit macht. 2010 stieg er mit den Veilchen in die zweite Liga auf - dank eines 2:1-Sieges gegen Braunschweig.

"Es war schlichtweg eine fantastische Zeit, ich erinnere mich zurück an viele großartige Erlebnisse", sagt er und fängt an zu erzählen. "Zum Beispiel das Spiel in der 3. Liga gegen Offenbach im Dezember 2009, als der Zug am Stadion vorbeifuhr und dreimal hupte. Wir lagen hinten, aber nach dem Hupen haben wir das Spiel gewendet und 4:2 gewonnen. Auch das 6:1 gegen Bochum im Oktober 2012 im tiefen Schnee, mein 1:0 zum Klassenerhalt am letzten Spieltag in Sandhausen 2013 oder dieser verrückte 4:3-Sieg gegen Nürnberg im Oktober 2019", so erwähnt er seine vier speziellen Highlights.

Jetzt ist es jedoch Zeit, die Sportlerlaufbahn zu beenden. Hochscheidt freut sich auf seine Ehrenverbeugung. "So etwas ist nicht alltäglich und hat auch nicht jeder gehabt. Es wird definitiv ein Gänsehaut-Moment werden." Für ihn und "Pipo" Riese. Sie haben es verdient!