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FC Bayern triumphiert dank Neuer-Vertreter Ulreich: Lebensretter anstelle des "Sündenbocks"

Kopenhagen/München - Sven Ulreich (35) kann sich nach dem 2:1-Sieg des FC Bayern in Kopenhagen als einer der Hauptakteure des Sieges feiern lassen. Der erfahrene Mittelfeldspieler steigt in die Rolle als Stellvertreter für Manuel Neuer (37) ein - aber wie lange noch?

Jan-Christian Dreesen (56) ernannte den Torhüter in seiner ersten Bankett-Rede als Vorstandsvorsitzender nach Mitternacht im Teamhotel zum Lebensretter des FC Bayern.

Ulreich konnte in der Nachspielzeit mit einer beeindruckenden Parade einen Kopfball von Jordan Larsson (26) knapp mit der linken Hand vor der Torlinie abwehren und verhinderte somit den späten Ausgleich des FC Kopenhagen.

"Ich bin besonders erfreut, dass Ulle in der letzten Minute dieses wichtige Spiel für uns gerettet hat. Ausgezeichnet!", rief Dreesen in den Saal und fuhr nach dem Beifall der VIP-Fans in Richtung Ulreich fort: "Als Keeper hat man es wirklich nicht leicht: Entweder du bist der Sündenbock – oder du hast es eben gerettet. Heute hast du es gerettet."

Die Teamkollegen setzten sich gleich nach dem Schlusspfiff im Parken-Stadion für ihren Keeper ein. "In der letzten Sekunde, wie er den Ball abwehrt - grandios", lobte Kapitän Joshua Kimmich (28).

"Es fühlte sich großartig an, zu sehen, wie er den Ball klärte", kommentierte Thomas Müller (34). "Es war natürlich eine Freude für mich, den Ball noch am Pfosten vorbeizulenken. Dafür trainiert man", so Ulreich über seine Glanzparade.

FC Bayern: Manuel Neuer vor baldiger Rückkehr?

Die Torwart-Legende füllt seine Rolle als Stellvertreter für den nach einem Beinbruch noch unfitten Manuel Neuer während der bisherigen Saison hauptsächlich zuverlässig aus.

"Was er in den vergangenen Wochen spielt, ist erstklassig für uns", erklärte Kimmich. "Ulle macht bisher eine hervorragende Leistung", bemerkte auch Müller. Aber wie oft darf er noch spielen?

Das entscheidet Neuer. Sportdirektor Christoph Freund (46) schloss in Kopenhagen nicht aus, dass der 37-Jährige im besten Fall beim nächsten Champions-League-Spiel in drei Wochen bei Galatasaray Istanbul wieder das Tor hüten könnte. "Wir werden sehen. Es wäre eine tolle Geschichte", sagte Freund. Wenn das Training bei Neuer während der Länderspielpause gut verläuft, "dann hoffen wir, dass wir ihn bald wieder auf dem Spielfeld sehen".

Trainer Thomas Tuchel (50) lobte die Fortschritte Neuers auch nach dem Sieg in Dänemark. "Die letzten Trainingseinheiten haben mich sehr beeindruckt", betonte er.