Horst Heldt übt heftige Kritik am 1. FC Köln: Risiken bewusst ignoriert
Der ehemalige Sportdirektor Horst Heldt (54) äußert Bedauern über die Beendigung der Zusammenarbeit mit Trainer Steffen Baumgart (51) beim 1. FC Köln. Der Club aus der Fußball-Bundesliga habe die Gelegenheit verpasst, unter Baumgart eine Ära zu prägen, so der frühere Sport-Geschäftsführer bei Sky. Eine verlorene Gelegenheit, gemeinsam Höhen und Tiefen zu durchstehen. "Es gibt die geschönten Worte und dann gibt es das tatsächlich Gelebte. Zur Realität gehört auch, mit dem Trainer eventuell den Gang in die 2. Liga anzutreten", betonte Heldt. Er hatte maßgeblich an der Verpflichtung von Baumgart mitgewirkt. Heldt lobte den Coach für dessen Leistung und den frischen Wind, den er zum Beginn der Saison 2021/2022 aus Paderborn mitbrachte. Baumgart war maßgeblich daran beteiligt, den abstiegsbedrohten Club zu neuem Leben zu erwecken, aber trotz seines Vertrags bis 2025 endete die Zusammenarbeit bereits zum Jahresende. Heldt traf in Köln jedoch nicht auf Baumgart, da er selbst Ende Mai 2021 als Geschäftsführer gehen musste - kurz vor Baumgarts Antritt als FC-Trainer.
Heldt macht für die prekäre Lage des 1. FC Köln, der in der Bundesliga-Tabelle nach 16 Spieltagen nur zehn Punkte aufweist, vorrangig die Führungsebene verantwortlich.
1. FC Köln: Horst Heldt bemängelt die Clubphilosophie
"Sie haben bewusst die aktuelle Misere in Kauf genommen", moniert Heldt die Entscheidungsträger. Dies hänge teilweise mit der Philosophie des Clubs zusammen. Trotz der Geschäftsführer, die operative Verantwortung tragen, seien diese durch die vorgegebenen Leitlinien des Vereins beeinflusst. "Alles beginnt mit der Philosophie des Vereins, nach der man handeln will. Sollte dies in einer schwächer werdenden Mannschaft und sinkender Konkurrenzfähigkeit resultieren, muss hinterfragt werden, ob man noch den richtigen Kurs verfolgt", erklärt Heldt in seiner Kritik an der Vereinsführung.