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Meinung zur Euro League: Der SC Freiburg hätte es schlimmer treffen können

Freiburg - Es ist nun offiziell, gegen welche Mannschaften der Bundesligist SC Freiburg sein nächstes Europa-League-Abenteuer bestreiten wird. Vorweggenommen: Es wird eine Herausforderung, aber es hätte durchaus schlimmer kommen können.

In der malerischen Stadt Freiburg hat man sich bei Fans, Spielern und Funktionären inzwischen an einen Drei-Tage-Rhythmus gewöhnt. Die kommende Saison in der Europa-League ist keine kurzfristige Überraschung, sondern eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte des letzten Jahres, als man erst im Achtelfinale gegen den italienischen Rekordmeister Juventus Turin ausschied.

Die Auslosung der Gruppenphase für die aktuelle Europa-League-Saison fand diesen Freitag in Monaco statt.

Im Lostopf 3 erwartete Freiburg mindestens einen großen Gegner. Dieser erwies sich schließlich in Form des Premier League-Teams West Ham United.

Doch Gruppe A, in der die Spieler unter Leitung von Christian Streich (58) antreten, erscheint als eine durchaus lösbare Herausforderung. Die weiteren Gegner sind der griechische Vertreter Olympiakos Piräus und die serbische TSC Bačka Topola.

Angesichts der potentiellen Gegner, denen der SC Freiburg aus dem Weg gegangen ist, dürften die Verantwortlichen mit der Auslosung vollauf zufrieden sein. Mit Olympiakos Piräus haben die Breisgauer bereits im Vorjahr Erfahrungen gesammelt.

SC Freiburg: Der schwierigste Gegner kommt aus England

Unzweifelhaft: West Ham United ist schnell als Gruppenfavorit auszumachen. Die hochkarätige Mannschaft von der Insel triumphierte in der vergangenen Conference League gegen die AC Florenz und besitzt eine starke internationale Formation.

Ein kleiner Vorgeschmack auf das angesehene Team aus Ost-London? Ein Marktwert von nahezu einer halben Milliarde sollte ausreichend Beweis sein, dass fast jeder Spieler in einem West Ham-Trikot den Unterschied ausmachen kann. Im Vergleich dazu liegt Freiburgs Marktwert bei etwa 165 Millionen.

Das Spiel gegen die "Hammers" stellt ein Highlight für Spieler und Fans dar. Eine Invasion der Freiburger Anhänger in der britischen Hauptstadt ist sicher zu erwarten, zu einmalig und verführerisch ist dieses Auswärtsspiel in der Metropole Großbritanniens. Doch auch gegen West Ham braucht Freiburg nicht in Furcht zu erstarren; trotz seiner Favoritenstellung ist der letztjährige Premier-League-Viertplatzierte keineswegs unschlagbar.

Auch Nicolas Höfler (33), Freiburger Mittelfeldspieler, hob in seiner Reaktion auf die Auslosung das Spiel gegen die Engländer als besonders spannend hervor.

Freiburg gegen Piräus: Der SC-Trainer sieht das ungewünschte Match vor sich

In Bezug auf Freiburgs zweiten Gruppengegner, den griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus, ist vieles aus der Vorsaison bekannt.

Die Griechen taten sich in Hin- und Rückspiel schwer und blamierten sich mit einer schwachen 0:3-Niederlage im eigenen Stadion.

Als Christian Streich (58), der Trainer, vor der Auslosung über mögliche Gegner gefragt wurde, hatte er den Verein aus dem äußersten Südosten Europas nicht gerade als Wunschgegner aufgelistet.

Streich hätte gern neue Städte und Länder besucht, so begründete er seine Abneigung gegen Olympiakos.

Ein Vorteil des Duells: Der Fünfte der letzten Bundesligasaison kennt die Stärken und Schwächen der Griechen genau und weiß, was auf ihn zukommt.

Für aufregende Nächte im Europapokal in Athen könnten die Freiburger Fans sicherlich begeistert werden

TSC Bačka Topola: Gegen den Außenseiter aus Serbien sollte es keine Überraschungen geben

Die größte Fragezeichen in der Gruppenauslosung ist der Vertreter Serbiens aus einer Gemeinde mit 16.000 Einwohnern.

Der TSC Bačka Topola, amtierender serbischer Vizemeister, ist auf internationaler Ebene eine unbekannte Größe. Ein Marktwert von gerade mal 22 Millionen Euro ist vergleichbar mit dem eines deutschen Zweitligisten. Zum Vergleich: Hannover 96 hat einen höheren Marktwert von fast 26 Millionen Euro.

Der SC Freiburg darf sich zwar als Favorit gegen die Mannschaft aus der nordserbischen Region Vojvodina betrachten, allerdings ist Vorsicht geboten: Sie sind aktuell Erster in ihrer heimischen Liga, noch vor Meister und Pokalgewinner Roter Stern Belgrad.

Auf den ersten Blick "exotische" Gegner wie Topola sind naturgemäß am schwierigsten einzuschätzen. Wenn der SC Freiburg jedoch viel Leidenschaft und einen guten Plan mitbringt und die Serben nicht unterschätzt, dann sollten zwei Siege gegen den Newcomer in der Europa-League, der keinen Star im Team hat, machbar sein.

Wie lang die europäische Reise des SC Freiburg in dieser Saison wird, hängt von vielen Faktoren ab. Für Fans und Team sollte das überdauern der Gruppenphase auf jeden Fall das primäre Ziel sein.