Erzgebirge Aue: Louis Lord überzeugt beim Drittligadebüt
In Erzgebirge Aue hat es sich etabliert, am letzten Spieltag, sofern keine entscheidenden Spiele anstehen, dem zweiten Torwart die Chance zu geben, sich unter Wettkampfbedingungen zu beweisen – eine Geste der Wertschätzung für seine Trainingsleistung und das Beleben des Wettbewerbs das ganze Jahr über. So setzte Trainer Pavel Dotchev (58) den jungen Louis Lord (20) anstelle des erfahrenen Kapitäns Martin Männel (36) ein, wodurch Lord sein beeindruckendes Debüt in der dritten Liga feiern konnte. "Ich bin durchaus zufrieden, sehe aber noch Luft nach oben", betonte der selbstkritische Lord nach dem 2:0-Sieg gegen Waldhof Mannheim. Er räumte ein, einige lange Bälle nicht optimal gespielt zu haben. "Ich strebe nach Perfektion – daher weiß ich: Es ist noch mehr möglich!" Trotzdem hatte seine Leistung zum Torlos-Sieg im ersten Drittligaeinsatz beigetragen, worüber sich Lord berechtigterweise freute. Er erwähnte lachend die entscheidende Rettungsaktion von Boris wie aus einem Karate Kid-Film und gestand seine Nervosität vor dem Spielstart. "Zugegeben, ich war nervös, aber als das Spiel begann, konzentrierte ich mich voll und ganz und spielte mein Spiel", erklärte Lord.
Das Ziel von Louis Lord: Eine Herausforderung für Coach Dotchev
Lord ist sich der großen Fußstapfen bewusst, in die er mit dem 16 Jahre älteren und erfahrenen Martin Männel treten möchte. Trotzdem setzt er sich hohe Ziele. "Ich möchte eine Leistung zeigen, die den Trainer vor die Herausforderung stellt, zwischen mir und Martin zu wählen. Das soll Martin motivieren und mich gleichermaßen pushen", äußert der junge Torhüter seinen Ehrgeiz. Lord sieht in Männel nicht nur einen Konkurrenten, sondern auch einen Mentor, von dem er viel lernen kann. "Dieses Jahr in Aue hat mir enorm viel gebracht – weg von zu Hause, von Bremen, meinen Freunden und meiner Freundin habe ich mich persönlich stark weiterentwickelt. Ich hoffe auf noch mehr Spielzeit, um mich zu beweisen", bekräftigt Lord seine Ambitionen.