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Aue bleibt bescheiden: "Bei geringen Erwartungen kann man nur gewinnen"

In Aue herrscht Feststimmung – Marcel Bär, treffsicherer Angreifer des FC Erzgebirge Aue (31), jubelt nach einem mit Spannung verfolgten Derbyerfolg gegen Dynamo Dresden und erklärt diesen Tag zu einem großartigen Erlebnis. Mit seinen zwölf Toren trägt er maßgeblich dazu bei, dass der FC Erzgebirge Aue wieder mit Hoffnungen auf den Aufstieg liebäugeln kann. Trotz der Aufstiegsambitionen, die niemand offiziell aussprechen möchte, hegen Trainer Pavel Dotchev und sein Team durchaus den Wunsch nach Erfolg und stellen die Rückkehr in die 2. Bundesliga als sportliches Ziel dar. "Zu sagen, dass wir aufgrund eines Sieges gegen Dresden aufsteigen, wäre vermessen. Mir geht es darum, eine Siegermentalität zu etablieren und genügend Punkte zu sammeln", dämpft der Auer Übungsleiter die Aufstiegseuphorie.

Nach vier Siegen und zwei Remis avanciert Aue in der Rückrunden-Tabelle zu einem Top-Team und steht dort auf einer Stufe mit dem SSV Ulm und Borussia Dortmund II mit 14 Punkten – lediglich Preußen Münster ist mit 15 Punkten einen Schritt voraus. Blickt man auf die Rangliste der Rückrunde, liegt der Relegationsplatz zum Greifen nahe, zumal Dortmund II nicht aufstiegsberechtigt ist. Im gesamten Tableau fehlen bis zu diesem Rang nur sechs Punkte.

Aues Blick richtet sich nach oben

Auch Mirnes Pepic (28) gesteht, dass der FC Erzgebirge Aue auf einem guten Weg ist und mit den führenden Mannschaften mithalten kann: "Wir haben das Ziel, jede Partie für uns zu entscheiden. Wenn wir aus vergangenen Fehlern lernen, richten wir unseren Blick eher nach oben als nach unten." Nach vier ungeschlagenen Spielen in Folge erscheint der Klassenerhalt mit 41 Zählern nahezu gesichert, sodass natürlich auch von offizieller Seite der Blick optimistisch nach vorne gerichtet wird. "Wir geben unser Bestes, um jede Begegnung zu gewinnen. Kurz vor Schluss der Saison werde ich die Tabelle prüfen und einschätzen, was möglich ist. Wir alle haben unsere Träume, aber wir bleiben realistisch", erläutert Dotchev seine Herangehensweise und betont seine Philosophie: "Wer viel erwartet, wird häufig enttäuscht. Wer hingegen wenig erwartet, kann eigentlich nur gewinnen. Deshalb sammeln wir konsequent Punkte und bleiben am Boden, um zu sehen, was am Ende machbar ist." Mit einem weiteren Triumph am kommenden Samstag gegen den Tabellenführer Regensburg könnte jedenfalls noch einiges möglich sein.

Tabelle 3. Liga