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Aue-Kicker Bär genießt die Ruhe - "Trubel in München war zu viel für mich!"

Bad Blankenburg - Die entspannte und abgeschiedene Atmosphäre der Landessportschule Bad Blankenburg erinnert an das idyllische Lößnitztal. Für Marcel Bär (31), der die letzten beiden Jahre im turbulenten München verbracht hat und aus erster Hand weiß, welche Auswirkungen der Medienrummel auf einen Fußballprofi haben kann, ist beides ein Kontrastprogramm.

Vor zwei Jahren wurde er Torschützenkönig, letzte Saison wurde er durch einen Mittelfußbruch lange außer Gefecht gesetzt.

"Der Gewinn der Torjägerkanone war Fluch und Segen zugleich. Besonders in Verbindung mit meiner Verletzung danach. Das mediale Interesse war wirklich enorm. Aber ich bin jemand, der es lieber ruhiger mag, um mich voll und ganz auf den Sport konzentrieren zu können", irgendwann wurde es Bär zu viel.

Bär weiß, woran ein Stürmer am Ende des Tages gemessen wird, und möchte nicht noch zusätzlich von außen belastet werden.

"Ich verschweige nicht, dass mir das alles ein wenig zu viel wurde, weshalb ich mich frühzeitig dazu entschieden habe, den Verein zu verlassen und all diese Ablenkungen loszuwerden."

Deshalb hat er sich zusammen mit seiner Frau entschieden, eine Wohnung in der Nähe von Aue zu suchen. Derzeit lebt er noch im Hotel, in der Nähe seines Arbeitsplatzes, und hat dabei auch in seiner Freizeit Kontakt zu den Fans. Das macht Bär richtig Spaß.

"Ich bin nun seit drei Wochen hier. Man merkt den Menschen ihre Leidenschaft für Fußball an. In der Stadt erkennt man einen sofort und spricht einen an. Das ist wirklich cool. Auch im Testspiel gegen den polnischen Erstligisten Wrocław war die Energie spürbar. Mit 2000 begeisterten Zuschauern kann man erahnen, wie es bei ausverkauftem Haus sein wird", sagt Bär.

Er hat bereits ein Datum im Kalender markiert, obwohl es ein Auswärtsspiel ist: "Der fünfte Spieltag gegen 1860 ist etwas Besonderes. Aber auch Dresden. Da gibt es einige coole Duelle."