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FC St. Pauli entfernt Berater aus Jugendabteilung als erster deutscher Klub

Hamburg - Unterscheidet er sich durch seine Einzigartigkeit! Der FC St. Pauli hat einen bahnbrechenden Beschluss gefasst.

Der Zweitligaverein aus dem Fußball gab am Dienstag bekannt, dass es zukünftig keine Zusammenarbeit mehr mit Beratern, Agenturen und kommerziellen Einzeltrainern im Nachwuchsbereich geben wird.

"Dies ist eine Positionierung des Vereins gegen die Monetarisierung im Jugendfußball und zielt darauf ab, den partnerschaftlichen Dialog mit den Spielern und ihrem Umfeld zu intensivieren", teilt der Leiter des NLZ, Benjamin Liedtke (36), in der entsprechenden Mitteilung mit. Dies gilt ab sofort für alle minderjährigen Spieler.

Im Nachwuchsleistungszentrum werden die zukünftigen Spieler von der U12 bis zur U19 ausgebildet und schrittweise an den Leistungsfußball herangeführt.

Allerdings ist der Wettbewerb um diese Talente stark. "Wir setzen auf den partnerschaftlichen Dialog mit den Spielern, ihren Familien und ihrem persönlichen Umfeld", erklärte Liedtke.

Dieser Dialog soll nun mehr Bedeutung erhalten. Viele minderjährige Talente und ihre Erziehungsberechtigten werden durch Berater vertreten, die oft nur ihren eigenen Vorteil suchen. Das macht es für Clubs wie den FC St. Pauli immer schwieriger, ihre Top-Talente zu behalten. Denn die großen Vereine führen einen erbitterten Wettbewerb um die Stars der Zukunft.

Kann der FC St. Pauli mit diesem Schritt als Trendsetter gesehen werden?

Die Verantwortlichen sind sich bewusst, dass diese Entscheidung Unmut unter Agenturen oder externen Trainern hervorrufen könnte, so Liedtke.

"Dies ist nicht generell gegen Berater im Fußball gerichtet, es geht mehr darum, den Fokus im Jugendfußball auf das persönliche Umfeld der Spieler und nicht auf Agenturen und den Markt zu legen", erklärte der NLZ-Chef.

Im Nachwuchs verfolgt der Zweitligafußballclub laut eigener Aussage ein eigenständiges Konzept mit dem Titel "Rebellution - ein anderer Jugendfußball ist möglich".

Die Idee ist, die Spieler mittels eines umfassenden pädagogischen Konzepts ganzheitlich zu fördern.

"Wir verbessern die Spieler nachhaltig", erklärte Liedtke. Zusammen würden Fähigkeiten entwickelt, mit denen die jungen Fußballer im Leistungssport bestehen können.

Ob der FC St. Pauli als Trendsetter für andere Vereine gelten wird oder alleine mit seiner Entscheidung bleibt, bleibt abzuwarten.