"Erfurts Kapitän steht vor dem Weggang aufgrund fehlender Wertschätzung"
Erfurt - Rot-Weiß Erfurt begann die Saison mit hohen Erwartungen, doch nun droht nach einem enttäuschenden Verlauf ein umfassender Umbruch – einschließlich Abwanderungsgedanken beim Kapitän. Als Andrey Startsev (29) sich im August 2020 Rot-Weiß Erfurt anschloss, startete der Verein in der Oberliga neu. Nach zwei Jahren gelang die Rückkehr in die Regionalliga mit Startsev als Kapitän. Die vorherige Saison endete noch euphorisch auf dem dritten Platz, doch jetzt herrscht Ernüchterung, auch bei Startsev. Die Saison verlief entgegen der Erwartungen mit einem enttäuschenden 12. Platz kurz vor Saisonende und einem frühzeitigen Ausscheiden im Thüringen-Pokal. Die Verträge von zwölf Spielern laufen aus, und Leistungsträger wie Startsev oder Artur Mergel (26) sind in ihrer Zukunft ungewiss, kämpfen aber weiterhin aufopferungsvoll für RWE. Intern kritisiert man den Umgang und die fehlende Wertschätzung gegenüber verdienten Spielern, echte Perspektivgespräche blieben aus, was zur Unruhe in der Mannschaft führt. Auch Kapitän Andrey Startsev ist in Gedanken bei seiner Zukunft. Nachdem er im letzten Sommer Angebote ausgeschlagen hatte, um mit RWE auf die 3. Liga zu zielen, sieht er sich nun weit entfernt von diesen Ambitionen, nicht zuletzt wegen des Weggangs wichtiger Sponsoren. Ein weiterer Tiefpunkt war die kurzfristige Einberufung von elf Probanden ins Teamtraining, was intern für Unmut sorgte. Bereits im Herbst wurde der unausgeglichene und überdimensionierte Kader kritisiert. Die Zukunft wirkt ungewiss, RWE steht vor einem großen Umbruch, und Startsev hat Angebote aus anderen Regionalliga-Nordost-Vereinen. Ein Abschied nach vier Jahren bei RWE scheint unvermeidlich.