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Souveräner Auftritt von St. Pauli: "Schwierigkeit, uns zu knacken"

Hamburg - Ein Fußball-Spektakel außerordentlich: FC St. Pauli feierte einen durch und durch dominanten Sieg und schickte am Samstagabend 1. FC Nürnberg nach einem Zweitligaduell der Spitzenklasse alt aussehen. Durch eine begeisternde zweite Spielhälfte schickten sie die Franken nach einem 5:1 fulminanten Sieg frustriert auf den Heimweg.

Mit drei Siegen in der Tasche und Kapitän Jackson Irvine (30) zurück in der Startformation, brachte Coach Fabian Hürzeler (30) eine selbstbewusste Elf auf den Platz. Kaum vier Minuten ins Spiel gelang schon eine atemberaubende Kombination, die einen ersten Jubelschrei durch das Millerntor hallen ließ. Abgerundet durch ein Tor von Elias Saad (23), gesellte sich eine frühe Führungsposition dazu.

Zu denken, das Tor würde dem FC St. Pauli Rückenwind geben, erwies sich jedoch als falsch. "Wir haben es danach etwas laufen lassen", kritisierte Hürzeler.

Die eigene Mannschaft hatte zwar die Zügel in der Hand, machte jedoch zu viele unnötige Fehler. "Wir hatten einige Probleme und konnten die Dominanz nicht erzielen, die wir erwarteten", bemerkte Marcel Hartel (27) ebenfalls.

Aus dem Nichts heraus und unterstützt durch den FCSP-Torwart Nikola Vasilj (27) gelang der Ausgleich. "Weil wir mutige Strategien verfolgen, kann ich Niko nichts vorwerfen", meldete sich Hürzeler an Vasilj's Seite und lobte seine spätere Leistung. "Er spielte weiterhin mutig. Das ist für mich das Wichtigste."

Zur Halbzeit schien der Trainer die geeigneten Worte gefunden zu haben. Wiederum legte seine Mannschaft mit Vollgas los. Mit gleich zwei Toren kurz hintereinander (49. und 56.), sorgte Johannes Eggestein (25) für eine entscheidende Führung. "Als das Ergebnis auf 3:1 stieg, behielten wir die Ruhe und spielten das Spiel geduldig weiter bis zum Ende", erzählte ein begeisterter Hartel.

Frischer Wind durch Einwechslungen beim FC St. Pauli

Nur ein weiteres Mal mussten die Jungs vom Kiez zittern, doch Vasilj berichtigte seinen Fehler und steuerte einen Schleimer-Schuss an die Latte (70.). Dies sollte für Nürnberg die einzige Chance bis zum Schlusspfiff sein.

Dagegen hielt die St. Pauli Elf die Kontrolle und baute nach und nach das Ergebnis aus, verstärkt durch Tore der Nachrücker Etienne Amenyido (25) und Connor Metcalfe (23) während der Nachspielzeit. "Mich freut es enorm, dass die neu gekommenen Spieler einen direkten Einfluss auf das Spiel hatten und sogar Tore schossen", lobte Hürzeler seine eingewechselten Spieler.

Auch Verteidiger Hauke Wahl (29) äußerte seine Begeisterung: "Die letzten fünf Minuten fühlten sich wie ein Rausch an." Aufgrund dieser enormen Leistungssteigerung und der durchdringenden Dominanz eroberten die Kiezkicker die Tabellenspitze zurück, nach dem vierten Sieg in Folge.

"Es hat wirklich sehr viel Freude bereitet, besonders in der zweiten Halbzeit", strahlte Eric Smith (26). "Es war uns sehr wichtig, dieses Spiel zu gewinnen, um mit positiven Vibes in die Länderspielpause zu gehen."

Nach vier Siegen hintereinander und Erreichen der Tabellenspitze will der FC St. Pauli die Füße auf dem Boden halten

Und dieser Erfolg gelang den Kiezkickern eindrucksvoll. "Es war ein toller Abend mit äußerst beeindruckenden Toren", schwärmte auch Hartel, der mit diesem Selbstbewusstsein in die nächsten Wochen starten möchte. "Jeder in der Liga weiß jetzt, dass wir starken Fußball spielen können", bemerkte der 27-Jährige und sandte eine flüchtige Warnung an die Mitstreiter. "Wir schweben zwar nicht auf Wolke sieben, nehmen aber den Selbstwertgewinn aus den vier aufeinanderfolgenden Siegen mit uns und wollen die Dominanz behalten."

Sein schwedischer Teamkollege, der das Spiel clever leitete, hielt fest: "Wenn wir so spielen, dann fällt es schwer, uns zu besiegen", betonte Smith.

In dieser Saison ist es noch keiner Mannschaft gelungen, den FC St. Pauli zu besiegen. Und wenn das Team um Coach Hürzeler die Energie aus der Länderspielpause nutzt, kann dies auch noch eine ganze Weile so sein.