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Bedeutender Meilenstein: Wird Palko Dardai den Hertha-Rückkehrenden-Fluch brechen?

Berlin - Die Wahl von Pal Dardai (47), alle seine drei Söhne einzubeziehen, bietet Kritikern reichlich Diskussionsstoff. Doch Hertha BSC kann sich glücklich schätzen, die Dardai-Dynastie im Club zu haben. Marton Dardai (21) war auf dem Radar mehrerer Bundesligavereine, entschied sich jedoch für einen Verbleib.

Dessen jüngster Bruder Bence (17) hätte anscheinend seinen neuen Verein genauso frei wählen können, hörte aber dankenswerter Weise auf seine Mutter.

Und bei Palko Dardai (24), dem ältesten, haben offensichtlich Andreas "Zecke" Neuendorf und der Sportdirektor Benjamin Weber (43) bemerkenswerte Überzeugungsarbeit geleistet. Auch Fortuna Düsseldorf hätte den 24-Jährigen sehr gerne verpflichtet, wie Papa Pal nach der 0:1-Auftaktniederlage jüngst verlauten ließ.

Der vielseitig einsetzbare Offensivspieler kehrte jedoch zu seinem Lieblingsverein zurück. Glücklicherweise. Er belebt das Offensivspiel von Berlin. Gegen Fürth (5:0) lief Dardai erstmals hinter den Spitzen und erzielte sofort ein Tor; sein erster Liga-Treffer für Hertha, wurde ausgiebig in der Kurve gefeiert.

In der Zukunft könnte man den 24-Jährigen öfter auf der Zehn sehen. Einen Ersatz für den abwandernden Marco Richter (25) wird es wahrscheinlich nicht geben - doch was der Hertha-Rückkehrer mit sich bringt ist entscheidend: Seine Variabilität.

Pal Dardai bevorzugt es, wenn die Offensivspieler nicht starr ihre Positionen halten. Dies macht sein Team unberechenbarer.

Pal Dardai setzt auf variable offensive Spieler: "Palko ist dafür ein Paradebeispiel"

"Wenn wir es schaffen, dass beide Flügelspieler und der Zentrale ihre Positionen verlassen und sogar kombinieren können, dann haben wir ein richtig starkes Team", so der Hertha-Trainer.

"Palko ist dafür ein Paradebeispiel. Er hat letztes Jahr sogar als Stürmer gespielt, um große Innenverteidiger abzuziehen und auch Tore geschossen. Dann hat er hinter der Spitze, auf dem Flügel oder als Achter gespielt. Überall hat er seine Leistung unter Beweis gestellt."

Gegen Fürth war schon eine ansehnliche Leistung sichtbar. Jetzt will Hertha auch in Magdeburg die hervorragende Leistung bestätigen - mit Palko Dardai in der Anfangsaufstellung. Er hat sich sofort einen festen Platz erarbeitet.

Falls es so weitergeht, könnte er den Hertha-Rückkehrenden-Fluch brechen. In den letzten zwei Jahren kehrten mit ihm fünf ehemalige Herthaner zu ihrem Lieblingsverein zurück. Stand heute ist nur noch Dardai übrig.

Die meisten zurückgekehrten Herthaner sind bereits wieder abgereist

Kevin-Prince Boateng (36) startete im Sommer 2021. Ohne den Prince wäre Hertha möglicherweise letztes Jahr abgestiegen, doch die lange Karriere zollte Tribut an seinen Körper. Inzwischen hat er die Fußballstiefel an den Nagel gehängt. Tolga Cigerci (31) begann stark und ließ dann stark nach, um sich nach einem halben Jahr bereits wieder zu verabschieden.

Jessic Ngankam (23) hätten die Berliner zwar gerne behalten, Eintracht Frankfurt und die Conference League waren jedoch verführerischer als die 2. Liga. Am unglücklichsten verlief die Rückkehr von Marius Gersbeck. Der Torhüter verspielte seine Chancen und muss sich nun vor Gericht verantworten. Der Prozess wegen schwerer Körperverletzung beginnt am 28. September.

Hertha möchte die Entwicklung weiter beobachten. Bis dahin ist der Torhüter weiterhin suspendiert. Es könnte eine kurze Rückkehr gewesen sein.