Eklat im Netz: Zuschauerzahlen von RB Leipzig in der Kritik
Leipzig/Frankfurt am Main - Bei RB Leipzig erzielte Eintracht Frankfurt einen erstmaligen Sieg seit dem Bundesliga-Aufstieg der Sachsen. Das knappe 1:0 (1:0) Ergebnis geriet jedoch durch Geschehnisse abseits des Spielfelds in den Schatten der Online-Diskussionen. Anlass für die hitzigen Debatten im Netz waren weder die kontroverse Strafraumsituation in Minute 61, in der Eintracht-Verteidiger Robin Koch den Leipziger Angreifer Lois Openda im Strafraum zu Fall gebracht haben könnte, noch die zahlreichen ungenutzten 15 Ecken zugunsten der Heimmannschaft. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand vielmehr ein brisanter Beitrag eines Nutzers unter dem provokativen Namen "WareZuschauer". Dieser behauptete, die offiziell verkündete Besucherzahl von 45.867 Fans in der Red Bull Arena, was einer Auslastung von ca. 97,5 Prozent entsprechen würde, sei nicht wahrheitsgemäß. Zur Untermauerung seiner Behauptung präsentierte der Account-Betreiber eine deutlich geringere Zuschauerzahl und legte Screenshots von der Sky-Übertragung bei, die auffällige Lücken auf den Heimtribünen zeigten - ein Kontrast, der durch das leuchtende Rot der Sitze noch verstärkt wurde. Die Frage ist daher: Sind die Zuschauerzahlen bei RB Leipzig tatsächlich geschönt?
Podcaster "Drei90" als Urheber des Accounts "WareZuschauer" entlarvt
RB Leipzig, das aktuelle Team im Champions-League-Achtelfinale, vermarktet eigene Tickets oft in Dreier-Kombinationen. Damit sichert sich der Käufer den Zugang zu zusätzlichen Spielen, die möglicherweise nicht von Interesse sind. Zusätzlich relativieren einige Kommentare unter dem kritischen Post, dass die von "WareZuschauer" vorgestellten Angaben nicht seriös sind. Tatsächlich stehen hinter diesem Account mit mehr als 1500 Followern die Podcast-Ersteller von "Drei90". Diese vier kennen sich aus mit Fußball: Axel Goldmann, David Frogier de Ponlevoy, Enzo Tino und Bastian Roth (alias Basti Red) sind leidenschaftliche Fans und kritisieren regelmäßig Vereine, die von Investoren geführt werden. Ihre Meinung über Fußball als Geschäft, insbesondere beim Verein RB Leipzig, fließt auch in ihren Podcast ein, in dem sie die Erstellung von "WareZuschauer" aufnahmen. Dass sie die Zuschauerzahl ironisch als lediglich 58,8 Prozent Auslastung darstellen, ist durchaus kritisch zu sehen. Auch Beweisfotos von verärgerten RB-Fans zeigen, dass das Stadion besser besucht war, als der Account vermuten lässt, allerdings bleiben Zweifel an einer nahezu kompletten Auslastung bestehen.