Anhänger des Bundesliga-Vereins in Aufruhr: Überspannt der Fußball-Marketingbogen?
Frankfurt am Main - Die emotionale Bindung an den eigenen Club ist meist unzerbrechlich. Doch für manche Supporter von Eintracht Frankfurt scheint es zunehmend schwieriger, die Treue zur SGE zu bewahren. Besonders eine kürzlich lancierte Marketingaktion sorgte für heftige Kritik am Vorgehen des Vereins.Ein Trikot mit dem Namen des Lieblingsspielers, ein Schal, eine Mütze oder selbst ein Trinkglas und Kaffeetassen könnten für den durchschnittlichen Fan noch im Rahmen des Erträglichen liegen. Aber was die Adler kürzlich herausbrachten, wirft mindestens Fragen auf. In Kooperation mit einem namhaften Hersteller für Räucherfisch veröffentlichte Eintracht Frankfurt neuerdings einen eigenen "Eintracht Lachs", der in lokalen Märkten erhältlich ist. Die überwiegend minimalistische Verpackung kennzeichnet sich durch eine weiße Beschriftung und das Vereinslogo - sie enthält 90 Gramm feingeschnittenen, buchgeräucherten Lachs. Auf der Social-Media-Plattform "X" löste dies eine Flut an Entrüstung aus, da befürchtet wird, solche Aktionen könnten die Fanbindung gefährden. Äußerungen wie „Lachs und Eintracht – eine Kombination, die man unmittelbar assoziiert“, zapfen dabei noch die milderen Gedanken an. Selbst ein ganz durch Marketing inspiriertes Foto mit Eintracht-Legende Karl-Heinz „Charly“ Körbel, der darauf eher mäßig begeistert aussah, verhinderte nicht die Kritik.Anscheinend ist der Eintracht-Lachs nur eine von vielen jüngsten Promotion-Aktivitäten, die bei den Anhängern Unbehagen auslösten.
Der Eintracht-Frankfurt-Lachs ist in der Fan-Vermarktung nur der Gipfel des Unmuts
Ebenfalls kontrovers diskutiert wurde zum Beispiel eine Streetwear-Linie, die in Zusammenarbeit mit dem offiziellen Getränkepartner, einem bekannten US-Softdrink-Label, entstand. Der größte Aufschrei folgte jedoch auf die Diskussion um die neu eingeführte Hospitality-Bar „Zum Jürgen“, benannt nach der im März 2022 verstorbenen Ikone Jürgen Grabowski. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Meinungsverschiedenheiten zwischen Club und Fangemeinschaft in naher Zukunft vielleicht bei einem gemeinsamen Frühstück mit Lachs-Snacks klären lassen.